Meteorschauer [beendet]
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Meteorschauer
Wieder einmal lässt der Zufall die Wege von Jade Adamaris, die als Archäologin die Gesteine der Meteorfälle untersuchen will, mit denen des Oberkommissars Dan Chapell kreuzen, der sich eines Falls wegen in der Stadt aufhält. Es mag zunächst wenig Berührungspunkte bei diesem Treffen geben, allerdings ist das Glück den beiden nicht hold und wartet schon darauf, ihnen abermals Ärger zu machen ...
Charaktere: Dan & Jade
Zeitraum: März 3015
Orte: Lostlake City, Meteorfälle & Malvenfroh City
Inplayrelevanz: gegeben!
Charaktere: Dan & Jade
Zeitraum: März 3015
Orte: Lostlake City, Meteorfälle & Malvenfroh City
Inplayrelevanz: gegeben!
- Dan
- Congrescelus Mitglied
SP#001 with „Jade Adamaris“
„Haaa, warum muss das alles hier denn so steil sein?“ Trisha weiter hinter ihm keuchte bereits seit einigen Minuten, doch Dan ignorierte es geflissentlich, ebenso, wie es Callum tat, der sich bereits weiter hinten in den Meteorfällen umsah. Robbie kam allerdings nicht umhin, sich von Trisha belagern zu lassen, die den Ausflug in die Meteorfälle alles andere als gut heißen wollte. Am liebsten hätte er die Nervensäge einfach in Malvenfroh City gelassen, allerdings war Trisha wertvoller, als er es zugeben wollte und hier vor Ort konnte er alle Augen gebrauchen, die sich sorgsam umsahen. Sie waren nämlich wegen eines Falles hier, der nun schon seit fast drei Wochen auf seinem Tisch ruhte und ihm bisher mehr Kopfzerbrechen bereitete, als es andere Fälle in diesem Jahr getan hatten. Es hatte in ganz Hoenn einige Serienmorde gegeben, die sich durch einige Hinweise verknüpfen ließen, ähnelten sie sich doch stark in der Wahl der Opfer und der Durchführung. Problematisch war nur, dass es nie brauchbare Hinweise gab, egal, wie gründlich die Tatorte untersucht worden waren. Dan ließ all das keine Ruhe – tatsächlich frustrierte ihn das nachhaltig, weshalb er schlechter schlief und noch gereizter auftrat, als es ohnehin immer der Fall war. Dass er nun hier war, lag auch nur daran, dass ihm bei diesem Tatort hier immer etwas merkwürdig erschien – er konnte sich bisher aber bei bestem Willen nicht erklären, was genau es war. Und eben deshalb wollte er sich den Tatort mit eigenen Augen ansehen und sein Team konnte dabei ruhig seinen Teil dazu beitragen, soweit sie eben aktuell vor Ort waren. In der Stadt hatten sie sich bereits eine Weile umgesehen, er war markante und weniger auffällige Wege abgelaufen, um alles im Blick zu haben und später vielleicht Schlüsse daraus zu ziehen, tatsächlich waren sie aber eigentlich auf der Suche nach irgendwelchen Hinweisen. Eine Tatwaffe wäre da ein guter Anfang, das hier war nämlich der letzte Tatort gewesen und seither hatte an vom Täter keine Spur mehr gefunden. Sie hatten bereits Verknüpfungen zu Fällen aus früheren Zeiten finden können, Morde von vor sechs Jahren, als er gerade mal ein paar Monate hier in Hoenn gewesen war, allerdings hatte sich seither alles im Benehmen des Täters gewandelt, denn er war vorsichtiger und sauberer geworden. Dass er damals nicht gefunden worden war ärgerte Dan übrigens ebenfalls, auch wenn er mit dem Fall vor sechs Jahren nichts zu tun gehabt hatte. Es hätte aber eben alles anders laufen können.
Zum Henker, das alles nervte ihn so sehr, dass ihm bereits die Schultern schmerzten, weil er sie stetig so anspannte.
„Ich werde … keinen … einzigen Schritt mehr … machen!“
Er schnaubte.
„Der Weg ist nicht einmal steil, also hör auf herum zu murren.“ Er knurrte schon halb und hörte nur halbherzig zu, wie Robbie ihn unterstützte und dafür einige empörte Worte Trishas erntete. Er selbst hatte längst die nächste Ebene erreicht und ließ den Blick wandern. Es war wirklich sonderbar hier. Es war irgendwie … still. Und das obwohl sie einem Wasserfall ziemlich nahe waren, doch außer dem Rauschen dessen war eben nichts zu vernehmen. Hier und da tropfte Wasser von der Decke, was ein leise plätscherndes Geräusch zur Kulisse hinzu fügte, dem sich sonst vorwiegend ihre Schritte beimischten. Selbst von der Stadt weiter unten hörte man nichts, obwohl man meinen sollte, dass das Echo in so einem gewaltigen Höhlensystem eine solche Stille verbieten sollte. „Wag es nicht.“, sagte er dann dunkel, als er im Augenwinkel sah, wie sich Nacera ins Wasser stürzen wollte. Das Aquana zuckte zusammen, ehe es ihn missmutig ansah. „Du kannst später immer noch schwimmen gehen, bis dahin müssen dir diese Pfützen reichen. Verstanden?“, fügte er an und bekam ein dunkles Knurren zur Antwort, ehe Nacera aber tatsächlich an seine Seite zurück kehrte, ehe sie begann, doch durch die zahlreichen Pfützen zu hüpfen. Er wollte ihr den Spaß nicht ernsthaft vermiesen, es ging ihm dabei tatsächlich eher darum, dass er das Aquana am Ende nicht aus den Augen verlieren wollte. „Hab ein Auge auf sie.“ Valor zeigte Zustimmung, ehe er sich mit etwas Abstand Nacera zuwandte – noch nasser werden, als er es ohnehin schon war, wollte der Feuerhund nämlich nicht! „Callum, wie sieht es aus?“ Ein Kopfschütteln, während Robbie und Trisha weiter diskutierten. Zum Henker, warum hatte er eigentlich ausschließlich solche Sonderlinge an der Backe?
Er schüttelte das Haupt, während er die nahezu ebene Fläche abging. Am äußersten Rand angekommen musste er auch hier wieder bemerken, dass das Wasser hier ziemlich rasant floss – etwas, das er im Hinterkopf behalten wurde. Sein Blick glitt weiter, die Stadt war hier gut zu sehen und ebenso alles andere, was unter ihnen lag. Er drehte sich. Die Decke war hoch, wenn auch abgestuft und sie wirkte durch die zahlreichen Stalagtiten fast wie das Maul eines riesigen Pokémon, das bereit war, zuzuschnappen.
„Weiter.“, sagte er dann, hielt aber schon im nächsten Moment inne, als er eine Silhouette etwas weiter oben ausmachte. „Das kann ja wohl nicht wahr sein …“, murmelte er. „Vergesst, was ich gesagt habe.“Ein Handzeichen bedeutete den drei Seelen in seinem Schlepptau, kurz inne zu halten und sich hier doch noch einmal näher umzusehen, ehe er den Weg weiter hinauf antrat, dicht gefolgt von Valor und Nacera, die bemerkt hatten, dass er weiter lief und deshalb zu ihm aufschlossen. „Ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll, dass du ausgerechnet heute die Wüste gegen die Meteoritenfälle getauscht hast.“, schnalzte er, als er erkannte, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Wie kam es eigentlich, dass sie ständig da auftauchte, wo er gerade war? Normal war das jedenfalls nicht mehr …
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #001, mit: Dan |
Trotzdem konnte sie es sich nicht entgehen lassen, das Gestein nahe der Fälle zu untersuchen. Der Ausblick auf die Stadt war zwar atemberaubend, aber sie war nicht hier, um sich die erst kürzlich erbaute Stadt genauer anzusehen, sondern um ihrer Arbeit nachzugehen! Und die sah nun einmal vor, in Dreck zu wühlen. Oder in diesem Fall, auf Gesteinsschichten herum zu klopfen. Damit hatte sie zwar bereits schlechte Erfahrungen gemacht, aber dieses Mal war sie sich zumindest sicher, dass sie kein Onix unter sich haben würde!
Was es auch war, Faolain freute sich ungemein über die plötzliche Überraschung und begrüßte Valor fröhlich. Er erzählte auch direkt, dass sie bereits einen ganz tollen Stein gefunden hatten, auf den er jetzt gut aufpassen musste! Auch Nacera bekam natürlich eine Begrüßung, wenn auch nach wie vor vorsichtiger. Und selbst Eamon kroch aus seiner kleinen Pfütze auf die beiden anderen Pokémon zu, um sie zu begrüßen. Ein anderes Wasserpokémon sah man in der Wüste schließlich auch selten! Nur Rhonan war wie üblich die Unfreundlichkeit vom Dienst...Jade fragte sich wirklich, was er eigentlich für ein Problem hatte. Sicher war Dan nicht der freundlichste Geselle, aber er hatte sein Verhalten ihr gegenüber doch mittlerweile eigentlich zum Positiven gewandelt! Zumindest...meistens. Oder oft. Jedenfalls war er nicht mehr der totale Arsch, wenn er ihr begegnete. Außerdem hatten sie mittlerweile ja wohl auch vieles erlebt, das zeigte, dass Dan eigentlich gar nicht so schlimm war!
- Jade
- Auserwählte
SP#002 with „Jade Adamaris“
„Die Frage habe ich mir auch gestellt, als ich dich hier oben gesehen hab.“, gab Dan offen zu, als Jade verkündete, dass sie sich wohl ebenso über dieses Treffen wunderte, ehe sie sich aufrichtete und den Staub der Gegend von ihren Beinen klopfte. Dass sie aber auch immer so kurz herum rennen musste wollte Dan nach wie vor nicht in den Kopf, aber jedem das seine, richtig? Er erfuhr so jedenfalls zügig, dass sie sie das Gestein untersuchen wollte. Aber ganz ehrlich, was wollte sie hier auch sonst tun? War ja nicht so als gäbe es viel anderes, was die junge Frau tat, zumindest war Dan dergleichen bisher nur selten aufgefallen. Der Polizist jedenfalls deutete eine Ebene tiefer, wo man auch von ihrem Standpunkt aus die drei Gestaltet erkennen konnte, die ebenfalls zu ihm gehörten. „Wir untersuchen einen Fall.“, gab er also zurück, was ihn auch dazu veranlasste, hier oben schon einmal den Blick schweifen zu lassen. Die Strömung des Wassers wurde immer stärker je höher man kam, so schien es zumindest. Aber sonst schien sich nichts zu verändern. Hatte er sich geirrt und das hier war ein Trugschluss? Aber irgendetwas passte doch tatsächlich nicht ins Bild … Während Dan also bereits schon wieder zu Grübeln begann, betitelte Valor das den Gesteinspokémon gegenüber als freudigen Zufall, als er auch Eamon bemerkte. Das passierte ja auch selten! Ein Geselle, der dann sogar Naceras Aufmerksamkeit auf sich zog, hatte sie doch in Dans Nähe seltener etwas mit Wasserpokémon zu tun. Und wenn das hier zu Jade gehörte musste es ja irgendwie …. halbwegs in Ordnung sein? Nacera jedenfalls musterte das Pokémon aufmerksam, gab aber bisher keinen Ton von sich, selbst, als sie von Fao begrüßt wurde. Sie nickte aber zumindest – das war doch schon einmal ein großer Fortschritt! „Jedenfalls, wenn du hier schon deine Untersuchungen machst, kannst du mir ja Bescheid geben, wenn etwas nicht ins Bild passt.“, sagte Dan dann kurzerhand an die Archäologin gewandt. Immerhin könnte sie hier ja etwas entdecken, was sich der Aufmerksamkeit der Polizisten entzog, richtig? „Bleib aber vom Wasser fern.“, fügte er dann deutlich missmutiger an. Es passierte einfach immer zu viel wenn sie sich begegneten, da schien die Wahrscheinlichkeit hoch, dass heute wieder etwas grundlegendes schief ging. Er wollte sich auch im Grunde schon wieder dem Fall widmen – nicht, dass er das nicht ohnehin schon tat, da er sich ja auch hier stehend eingehend umsah –, allerdings schien seine kurzer „Abwesenheit“ wohl schon zu reichen, damit Trisha sich die Sache doch genauer ansehen wollte. Zumindest machte sie von der Ebene tiefer nun lautstark auf sich aufmerksam und winkte kräftig mit beiden Armen.
„Daaaaaan! Ist das Jaaaaade?“, lautete die erste Frage, die Dan direkt dazu veranlasste schwer zu seufzen. „Wenn ja, sag ihr dass sie ganz toll war im Showkampf!“, folgte der nächste Ruf und die beiden anderen entschieden sich dazu, sich ihnen ebenfalls zuzuwenden und Jade einen Daumen hoch zu geben. Zum Henker, womit hatte er das eigentlich verdient … Für Valor jedenfalls war das die Gelegenheit Rhonan auch seine eigenen Glückwünsche für einen guten Kampf mitzuteilen, ehe er Fao insgeheim erzählte, dass an sie an dem Tag im Radio alles verfolgt hatten! Der Feuerhund hatte zwar betont, dass die anderen das sicher hören wollten, aber das Fukano war sich ziemlich sicher, dass er ihnen tatsächlich verboten hätte, den Sender zu wechseln, wenn sie es versucht hätten!
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #002, mit: Dan |
Nachdem sich Dan eine Weile umgesehen hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit nun wieder auf sie und bat sie, ihm zu sagen, wenn sie etwas Ungewöhnliches entdeckte. Da sie bisher nur selten hier gewesen war, konnte sich das allerdings als schwierig erweisen, denn woher sollte sie wissen, ob etwas nicht ins Bild passte?
Sie wurden ohnehin von einer lauten Stimme unterbrochen, die von unten zu ihnen empor rief; wie Jade vorhin schon gedacht hatte, war diese Frau kaum zu übersehen und nun auch nicht mehr zu überhören. Ihre Frage überraschte Jade allerdings ziemlich und sie zog fragend eine Augenbraue hoch. Dan seufzte bereits, als sich Jade noch fragte, woher sein Team sie überhaupt kennen sollte. Sie war sich nämlich sicher, dass sie die drei noch nie gesehen hatte. Die Antwort folgte aber rasch, als die junge Frau zu ihnen hoch rief, dass Dan ihr ihre Glückwünsche für den Showkampf überreichen sollte. Gefolgt davon, dass auch die männlichen Seiten seines Teams ihr einen Daumen nach oben zeigten.
- Jade
- Auserwählte
SP#003 with „Jade Adamaris“
Er unterdrückte ein Kopfschütteln, als Jade tatsächlich nachfragte, um was für einen Fall es sich wohl handeln konnte. Gewöhnlich würde er eine solche Nachfrage mit einem missmutigen Schnauben quittieren, allerdings passierte weltweit so viel Schund, dass es nicht verwunderlich war, dass Jade da keinen Zusammenhang sah.
„Serienmorde.“, sagte er also stattdessen simpel. „Eigentlich eher auf Zentral-Hoenn beschränkt, aber einer war eben auch hier.“, fügte er dann an, während er den Blick schweifen ließ. Er zuckte dann aber kurz mit der Schulter. „Musst dir wegen deinem Aufenthalt hier aber vermutlich keine Sorgen machen.“, sagte er da also noch, wobei er sie kurz musterte. Zum einen lag der Mord hier schon einige Tage zurück, zum anderen waren er und sein Team ja in unmittelbarer Nähe. Und Rhonan würde nach der Info vermutlich eh keinen Fremden in ihre Nähe lassen, entsprechend musste er sich da gewiss keinen Kopf machen, richtig? Moment … er? Nun folgte doch ein Kopfschütteln, der Tag begann wieder merkwürdig zu werden, weshalb er sich entschied seine volle Aufmerksamkeit lieber seinem Fall zu widmen. Er sagte Jade also stattdessen, dass sie bei ihren persönlichen Untersuchungen ja die Augen offen halten konnte, wenn sie ohnehin schon zu gegen war, was ihr wohl aber Fragen aufwarf. „Na alles, was nicht in das Bild einer erschreckend kitschig funkelnden Höhle passt.“, gab er also als Antwort. Irgendwelche Gegenstände, ungewöhnliche Spuren, mahnende, klaffende Löcher wo sie nicht hingehörte … Er zuckte mit den Schultern, gab noch eine „Bitte“ bezüglich des Wassers von sich, die ihm wie erwartet einen sarkastischen Kommentar einbrachte. Wieder zuckte er mit den Schultern. „Ich würde es nicht beschwören bei unserer Unfallrate.“, kommentierte er also selbst, wollte sich dem Gehen zuwenden, als Trisha ihre Aufmerksamkeit forderte, was Dan ein schweres Seufzen abrang. Von dem, was sie da laberte, war der Blondschopf alles andere als begeistert, ganz anders als Valor, wie er offenkundig mit einem dunklen Blick quittierte.
Entsprechend Trishas Äußerungen den Showkampf betreffend war es da nicht verwunderlich, dass Jade diesen auch aufgriff – anders als Dan schien sie aber tatsächlich irgendwie … belustigt zu sein? Zum Henker, das hier nahm wieder sehr seltsame Züge an. Auf ihre Frage hin, ob sie tatsächlich den Showkampf verfolgt hatten, grummelte er leicht.
„Er lief nebenbei im Radio.“, gab er da schließlich zur Antwort. Niemals würde ihm über die Lippen kommen, dass er ihn tatsächlich selbst eingeschaltet hatte, passte schließlich nicht zu ihm und überhaupt wusste er nicht, warum er ihn überhaupt hatte verfolgen wollen. Er wollte im Grunde aber auch gar nicht näher darüber nachdenken …
Anders als Valor, der zunächst Rhonan seine Gratulation zu einem gelungenen Kampf aussprach, bevor er Fao freudig mitteilte, dass er den Tag richtig genossen hatte, weil Dan das Radio im Grunde mit Washakwilaugen bewacht hatte, damit niemand umschalten konnte. Valor war sich da definitiv mit Fao einig, was die Sache mit den Fortschritten anging, allerdings achteten die beiden dabei wohl zu wenig auf Rhonan, der fand den ganzen Umstand nämlich alles andere als gut, was man ihm auch ansehen konnte … Oh je. Allerdings … konnte er jetzt sicher nur noch schwer irgendetwas gegen das Duo unternehmen, immerhin werkelten Fao und Valor ja auch wirklich tatkräftig daran, richtig? Nicht, dass man das dem Giganten unter die Nase reiben musste …
„Also …“, begann Dan, räusperte sich kurz. „War wohl nicht schlecht. Dein Kampf.“, kommentierte er dann, ehe er sich doch endlich abwandte. „Ich mach dann mal meine Aarbeit.“, fügte er dabei hinzu und begann den Abstieg wieder, wobei Valor sich irgendwie kichernd von Faolain für die nächste Zeit verabschiedete, während Nacera die ganzen anwesenden Seelen kurz musterte, ehe sie Fao ebenfalls zunickte, das andere Wasserpokémon vor Ort kurz – und mit viel Überwindung anstupste und Dan dann hinterher eilte. Der kam doch recht zügig bei seinen Leuten an, doch bevor Trisha noch irgendetwas in ihrer übertriebenen Art sagen konnte, verpasste er ihr eine satte Kopfnuss. Ihr „Au“ hallte durch die ganzen Meteorfälle, sie quittierte aber auch von Robbie und Callum lediglich ein Kopfschütteln und keinerlei aufmunternde Worte, während Dan sich dem Fall wieder zuwandte, der endlich gelöst werden wollte …
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #003, mit: Dan |
Da Dan aber auch bereits zum Gehen ansetzte, kommentierte Jade das nicht weiter. Bevor Dan aber hatte verschwinden können, meldete sich eines der Teammitglieder von unten zu Wort, wodurch Jade erfuhr, dass er offenbar den Showkampf verfolgt hatte. Was sie einerseits peinlich und andererseits doch sehr interessant fand. Belustigt fragte sie noch einmal nach, ob sie wirklich den Showkampf verfolgt hatten, auch weil sie sich das eigentlich kaum vorstellen konnte. Dan schien auch wenig begeistert darüber zu sein, dass sie überhaupt davon erfahren hatte - stritt es letztlich aber nicht ab. Auch, wenn er lediglich sagte, dass es nur nebenbei im Radio gelaufen war.
Die beobachtete Dan tatsächlich noch eine ganze Weile, bis er bei seinem Team angekommen war - so entging ihr nicht, wie er der jungen Frau eine Kopfnuss verpasste. Sowieso konnte man ihr „Au“ auch bis nach oben hören, was Jade tatsächlich leise auflachen ließ. Nur kurz und schnell fragte sie sich, was sie hier eigentlich tat. Sie war immerhin aus einem bestimmten Grund hier! Also widmete sie sich endlich wieder dem Gestein, nun auch die Augen offen haltend für Spuren, die für diesen Ort eben ungewöhnlich waren. Auf diese Weise vergingen mehrere Stunden, in denen Jade zwar einige seltene Steine fand, sonst aber nichts Ungewöhnliches. Bisher war ihr auch noch kein Unfall passiert und sie hatte es geschafft, sich dem Wasser tatsächlich fernzuhalten. War doch gar nicht so schwer! Aber vielleicht gab es ja gerade in der Nähe des Wassers interessante Dinge zu entdecken. Sie würde nur aufpassen müssen, ihm nicht zu nahe zu kommen.
- Jade
- Auserwählte
SP#004 with „Jade Adamaris“
„Der letzte Mord ist drei Wochen her und beim bisherigen Vorgehen würde es mich wundern, wenn der Täter überhaupt noch hier wäre.“, sprach er also und Jade, die er nun ja schon eine Weile kannte, konnte sicher aus seiner Stimme heraus hören, wie sehr ihn der Umstand, dass der Täter nicht gefasst war, frustrierte. Ein Grund mehr, hier jeden Stein umzudrehen, so viel stand fest. Vielleicht fand er dann heraus, was hier nicht hingehörte – abgesehen vom Tatort selbst, der viel zu weit weg von den restlichen Tatorten war. Ob das hier vielleicht gar nicht geplant gewesen war? Oder war es sogar ein Trittbrettfahrer? Zum Henker, er musste diesen verdammten Fall endlich aufklären! „Die meisten Opfer waren Männer zwischen 20 und 26 Jahren, du fällst also bisher nicht einmal ins Profil.“, fügte er dann aber hinzu, immerhin war das wohl das stärkere Argument dafür, dass Jade sich keine größeren Gedanken machen musste. Mutmaßlich. Dass das Opfer hier in Lostlake City eine Frau gewesen war, war zwar auch Fakt, aber ebenfalls etwas, das nicht ins Bild passte. Und dass der Täter nun schon drei Wochen lange keinen Finger mehr krümmte sprach eher dafür, dass etwas nicht so gelaufen war, wie es hätte laufen sollen. Oder war das Ziel einfach erreicht? Die Opfer hatten aber keinerlei Verbindung zueinander gehabt … Er schüttelte das Haupt. Da war es gut, dass Jade meinte, sie würde die Augen auch offen halten. Hinweise aus der Bevölkerung konnte er gewöhnlich wenig leiden, da viele Fehlinformationen dabei waren, aber es war trotz allem gängige Praxis. Und bei Jade … Nun, aus unerfindlichen Gründen traute er ihr zu, dass sie ihm nichts ohne Relevanz mitteilte und vermutlich auch eher etwas ausmachte, als irgendein beliebiger Spaziergänger.
Ablenkung kam da aber sogleich, als er sich abwenden wollte, indem Trisha den Showkampf ansprach, der, wie Dan behauptete, nur nebenbei gelaufen war. Das Grinsen, das sich auf Jades Gesicht abzeichnete, brachte ihn da auch direkt dazu noch einmal nachhaltig in sich hinein zu knurren, ehe er sich zu seiner Arbeit verabschiedete. Valor und Faolain kicherten noch einen Moment miteinander und Nacera verabschiedete sich unerwarteter Weise von Eamon, was wohl seinem Wassertyp zu verdanken war, ehe die drei beim Rest des Teams ankamen, wo Trisha direkt für ihren Kommentar Buße tun durfte, indem sie eine Kopfnuss kassierte. Ihr Gejammer hallte dann durch die Meteorfälle, während Dan sich wieder dem Fall zuwandte, wegen dem er hierher gekommen war. Dass Jade ihm für sein knappes Lob einen Dank aussprach, hörte der Polizist tatsächlich nicht – Valor aber schon, was das Fukano dazu brachte, wieder mit mehr Elan an die Sache heran zu gehen! Sie machten eindeutig Fortschritte – Zeit wurde es ja auch! Anders als Dan entging dem Feuerhund auch nicht, dass Jade sie noch einen Moment beobachtete – und im Gegenzug fiel ihr sicher nicht auf, dass Dan zu Beginn ebenfalls immer mal wieder einen Blick über die Schulter warf …
Nun waren sie aber schon einige Zeit dabei, die Meteorfälle und den Tatort genauer abzusuchen, hatten dabei die Orte, an denen Jade ihr Ding machte, auch schon hinter sich gelassen, während sie tatsächlich jeden einzelnen Winkel genauestens untersuchten. Callum schrieb sich tausende Notizen, während Robbie anhand der Fakten, die sie hatten, Berechnungen zu möglichen Orten anstellte, wo man vielleicht etwas finden konnte. Trisha mutmaßte auf ihre Art mit, murrte aber im Grunde die meiste Zeit herum, dass diese Höhle zum verrecken langweilig sei, was Dan durchaus nachempfinden konnte. Der aber blendete die drei samt und sonders aus, während er Vermutungen anstellte und kurz darauf wieder verwarf. Der Tatort war einfach … falsch. Alles daran. Das Opfer, die Tatzeit, der Ort, die Umgebung, die Gegebenheit und die Tatsache, dass es niemand bemerkt hatte. Alle anderen Opfer waren einfach zu entdecken gewesen, aber hoch oben in den Meteorfällen glich das eher einem Glücksspiel. Obwohl die Stadt so nahe war … Wieso hatte niemand etwas bemerkt, fragte er sich, während er am Rande einer Plattform stand.
Von hier oben konnte man alles sehen – entsprechend war man von unten aber ebenso einfach zu entdecken. Das Opfer hatte so nahe am Rand gelegen und die Kampfspuren machten deutlich, dass der Tatort auch nicht simuliert oder die Leiche noch einmal bewegt worden war. Ebenfalls etwas, was nicht passte, denn alle anderen Tatorte waren inszeniert und hergerichtet worden. Einzig die Wundmale stimmten mit den anderen Opfern und entsprechend mit dem bisherigen Täter überein, die Tatwaffe war also die gleiche. Doch warum wurde so hart mit der bisherigen Vorgehensweise gebrochen? Dan war sich mittlerweile sicher, dass es kein Trittbrettfahrer mit einem glücklichen Händchen für das gleiche Waffenmodell war. War es eine Affekttat? War es Angst? Zorn? Wurde der Täter überrascht – abgelenkt? Musste er sich beeilen und verschwinden und konnte den Tatort einfach nicht mehr inszenieren – war es das? Oder war das alles hier tatsächlich einfach nicht geplant gewesen? Aber wenn dem so war, bedeutete das nicht, dass er hier eine Art Rückzugsort gefunden hatte? Oder wollte er seinen Radius nur verändern, um die Spuren zu verwischen? Dan ballte die Hände in seinen Taschen zu Fäusten, während er sich auf die Unterlippe biss, bis er den Geschmack von Eisen auf der Zunge hatte. Es passte nicht – es passte einfach nicht. Was war es – welches Detail übersah er? Er musste es finden. Denk nach, sagte er sich. Was wussten sie vom Täter? Er ging alle Fakten durch, während er sich umwandte und die Plattform abging. Wie würde sich der Täter hier bewegen? Und inwiefern unterschied es sich davon, wie er sich tatsächlich bewegt hatte? Sieh hin, schimpfte er sich selbst und ließ den konzentrierten Blick wandern, während Valor ihm auf leisen Pfoten folgte und Nacera ins laut rauschende Wasser hinein starrte. Bisher war der Täter bedacht vorgegangen, es hatte keine unnötigen Schritte gegeben. Er hatte jedem Opfer aufgelauert und sie alle mit einem einzigen, schnellen Stich ins Herz ausgeschaltet. Zwei weitere Stiche an den Händen, wie Stigmata, ehe sie niedergelegt wurden, als wären sie nichts weiter als Puppen. Aber hier? Zwei Stiche, nach einem unerwarteten, kurzen Kampf. Das letzte Opfer hatte sich gewehrt, also hatte sie es kommen sehen. Sie waren unterbrochen worden, denn das Opfer starb letztlich am Blutverlust, der erste Schlag hatte das Herz nicht erwischt und die Kehle hatte herhalten müssen. Sie hatten blutige Fingernägel gehabt, der Täter war also auch verletzt, doch die Spuren waren in der Datenbank nicht bekannt. Warum war er gegangen, bevor er etwas verändert hatte? Lag es wirklich daran, dass er unterbrochen worden war? Oder lag es nur daran, dass das Opfer eine Frau war und deshalb uninteressant? Aber warum hatte er sie dann überhaupt getötet? Wieder wandte er sich um, ließ den Blick erneut wandern. Er hob eine Hand, mit der er kurz durch die Luft fuhr, als wolle er sich selbst gegenüber visualisieren, welche Schritte die wahrscheinlichsten gewesen waren. Sie waren gerade jetzt auf der Höhe, auf der das Opfer gefunden worden war.
Er ging zurück zum Rand, sah hinab. Von hier aus sah er Jade ganz deutlich, wie sie dort unten ihrer eigenen Arbeit nachging. Hatte der Täter vielleicht eine zweite Person gesehen? Wenn ja, was war dann passiert? War diese Person entkommen – oder war es ein Freund des Täters gewesen? Eine Art Komplize? Nein, das passte nicht. Er wandte sich schon wieder um, musterte Callum, wie er dort in der dunklen Ecke hockte und gerade überaus passend aufsah. Er war kaum auszumachen, wenn man nicht wusste, dass er da war und das trotz seiner leuchtenden Haarfarbe.
Moment … was?
Seine Gedanken überschlugen sich erneut, als sie jäh unterbrochen wurden. Trisha lachte plötzlich so laut auf, dass er zusammen zuckte. Mit einem giftigen Blick zu ihr sah er, wie sie Robbie gerade vom Boden auflas, den sie zuvor wohl genauso erschreckt hatte, nur dass der junge Mann deshalb auf dem glitschigen Boden weggerutscht war. Er knurrte.
„Trisha!“, fauchte er schon fast, wollte sie im Grunde daran erinnern, dass sie nicht zum Spaß hier waren. Aber viel wichtiger – er hatte den Faden verloren. Verdammt – wo war er gerade gewesen? Argh, dieses Weib!
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #004, mit: Dan |
Doch wie Dan seinem Job nachging, machte auch Jade weiter mit dem, weswegen sie eigentlich hergekommen war. Sie klopfte auf Steinen herum, suchte nach Seltenheiten und entschied sich letztlich dafür, doch näher an das Wasser heran zu gehen, dass sie eigentlich meiden wollte. Aber vielleicht gab es gerade dort seltenes Gestein oder auch einfach eine Spur zu Dans Fall, die ihm bisher vielleicht nicht aufgefallen war. Bisher hielt sie sich gefährlich nah am Abgrund auf und der Boden war so rutschig, dass sie wirklich aufpassen musste, nicht darauf auszurutschen und daraufhin in die Tiefe zu stürzen. Dennoch hockte sie sich hin und untersuchte die nächste Gesteinsschicht - die jedoch auch nichts Interessantes hergab, wenn man einmal von den fluoreszierenden Pflanzen absah, die zwar schon anzusehen waren, sie mittlerweile aber doch arg störten. So konnte sie nur schwer erkennen, was wirklich wertvoll war und was nicht und es war langsam wirklich anstrengend, sich überhaupt auf das Gestein zu konzentrieren. Sie seufzte - so würde sie gewiss nicht voran kommen. Also stand sie wieder auf und bewegte sich langsam vom Abgrund weg, um nicht doch aus Versehen hinunter zu stürzen. Rhonan, Fao und Eamon folgten ihr, wobei vor allem Eamon seinen Spaß damit hatte, dass es hier so rutschig und nass war. Das Amonitas hatte mit seinem Halt, trotz seines fehlenden Tentakels, tatsächlich keinerlei Probleme, anders als Jade, die tatsächlich wegrutschte und sich nur im letzten Moment noch fangen konnte. Das war wirklich knapp gewesen! Als sie endlich eine Stelle gefunden hatte, die nicht ganz so stark mit Pflanzen übersät war, ging sie abermals in die Hocke und bat Rhonan um ihr Werkzeug, das er ihr auch gewissenhaft überreichte. Dass Dan gar nicht mal so weit weg von ihr seinen Gedanken nachging, versuchte Jade geflissentlich zu ignorieren. Wenn sie das nämlich nicht tun würde, würde sie sich nicht auf ihre eigene Arbeit konzentrieren können. Hinweise auf seinen Fall hatte sie bisher tatsächlich keine gefunden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Mörder überhaupt so nah am Wasser aufgehalten hatte, war auch ziemlich gering. Außer natürlich, er wollte riskieren, vom reißenden Strom in die Tiefe befördert zu werden. Mit Hammer und Spatel trug Jade nun die nächsten Gesteinsschichten ab; mittlerweile war ihre Kleidung von Staub und Dreck übersät, ebenso wie ihre Knie, auf denen kleine Abdrücke von Steinen zu sehen waren. Nichts, das sie nachhaltig störte - es gehörte einfach dazu.
Den Knochen bei Seite legend stand sie nun jedoch erst einmal auf und überreichte Rhonan ihr Werkzeug. Sie brauchte eine Pause! Zumindest kurz, um ihre eigenen Knochen mal ein wenig zu bewegen. So klopfte sie sich kleine Steinchen von den Knien und streckte sich kurz darauf ausgiebig. Immer in der gleichen Position zu verweilen, konnte wirklich anstrengend sein, auch wenn es ihr grundsätzlich natürlich Spaß machte. Ihr Blick fiel auf Dan, der gar nicht so weit weg von ihr auf einer Ebene höher stand und noch immer seinen Gedanken nachging. Ob er mittlerweile wohl eine Spur gefunden hatte? So wie er aussah, war dem ja nicht unbedingt so und es tat Jade leid, dass sie ebenfalls nichts Brauchbares gefunden hatte. Auch wenn sie sich nicht erklären konnte, warum ihr das überhaupt etwas ausmachte. Sie wusste, dass es Dan störte, dass der Fall noch nicht abgeschlossen war. Das hatte sie aus seinen Worten heraushören können, als er davon gesprochen hatte, dass der hiesige Mord schon eine Weile her war. Sie konnte es durchaus verstehen, immerhin lief ein Serienmörder nach wie vor frei herum. Aber sie war sich sicher, dass er den Täter fassen würde - früher oder später. Rhonan und Faolain folgten ihrem Blick, während sich Eamon immer noch mit dem Wasser begnügte. Statt ihr zu helfen genoss er es nämlich lieber, endlich mal Wasser um sich zu haben. Das war in der Wüste ja meist nicht der Fall. Rhonan schnaubte nun, um sie daran zu erinnern, dass sie nicht wegen Dan hier waren, was Jade tatsächlich wieder daran erinnerte, dass sie ja noch nach einem möglichen Fossil suchen wollte! Also hieß es, sich wieder auf den Boden zu hocken, was sie auch gerade tun wollte. Doch ehe sie ganz am Boden angekommen war, vernahm sie einen dumpfen Knall und kurz darauf ein wirklich, wirklich lautes Lachen, das sie heftig zusammenzucken ließ. Sie verlor das Gleichgewicht und rutschte auf dem nassen Boden aus, auf den sie sowieso schon die ganze Zeit sehr genau hatte achten müssen, damit gerade das eben nicht passierte. Sie hatte nur leider überhaupt nicht mit einem solch lauten Geräusch gerechnet, das, wie sie zuordnen konnte, von Dans Kollegin stammte. Was genau passiert war konnte sie nicht sagen und sie hatte auch keine Gelegenheit, es herauszufinden, denn sie hatte nun ganz eigene Sorgen.
Dadurch, dass sie ausgerutscht war, fiel sie nun nach hinten, was an sich kein Problem gewesen wäre, wenn sie sich nicht so nah am Wasser aufgehalten hätte. Rhonan versuchte noch, nach ihr zu greifen, bekam sie jedoch nicht zu fassen, sodass sie mit dem Rücken zuerst und einem lauten Platschen im Wasser landete. Im wirklich eisig kalten, furchtbar schnell fließenden Wasser. Es war viel tiefer, als sie angenommen hatte, sodass sie mit ihrem gesamten Körper darin versank - und unmittelbar Wasser schluckte, da sie nicht damit gerechnet hatte, überhaupt im Wasser zu landen und folglich auch nicht die Luft angehalten - geschweige denn noch einmal Luft geholt - hatte. Mühsam kämpfte sie sich zurück an die Wasseroberfläche, wo sie versuchte, das Wasser wieder auszuspucken, damit jedoch nur geringen Erfolg hatte, da unmittelbar neues Wasser aufgewirbelt wurde. Neben ihrem Problem, vernünftig Luft zu bekommen, hatte sie auch die Strömung schnell fest im Griff - und trieb sie ziemlich schnell auf den nahenden Abgrund zu. Panik ergriff sie, die sie mühsam herunter zu schlucken versuchte. Wenn sie es nicht schaffte, aus dem Wasser heraus zu kommen, würde sie nach unten stürzen und ob sie das überlebte, bezweifelte sie stark. Der Weg nach unten war steil, wie sie wusste und sie wollte wirklich nicht herausfinden wie es war, Bekanntschaft mit harten Felsen zu machen - oder vorher in der Strömung zu ertrinken. Also fing sie an, zu schwimmen, so gut es ihr möglich war - was leider überhaupt nichts bewirkte. Sie hatte das Gefühl, kein Stück voran zu kommen, obwohl sie sich wirklich bemühte, das Wasser zur Seite zu schieben. Sie konnte schwimmen und war auch nicht schwach, doch die Strömung war so stark, dass sie kaum dagegen ankam. Panisch beobachteten ihre Pokémon vom Rand aus, wie sie immer weiter zum Abgrund trieb. Rhonan und Faolain konnten absolut nichts tun, um ihr zu helfen, denn beide konnten nicht schwimmen und würden wohl noch viel eher untergehen als Jade selbst; Eamon jedoch war bereits kurz davor, selbst ins Wasser zu springen, um Jade zu helfen. Sie betete, dass er das nicht tun würde, denn sie war sich ziemlich sicher, dass er ebenfalls nicht gegen die Strömung ankam. Wieso zur Hölle war dieses Wasser eigentlich so furchtbar kalt? Es fiel ihr schwer, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen - es zählte nur, irgendwie aus dem Wasser heraus zu kommen, bevor es zu spät war.
- Jade
- Auserwählte
SP#005 with „Jade Adamaris“
Innerhalb von Sekundenbruchteilen schrillten all seine Alarmglocken und er wandte sich mit aufgerissenen Augen um, wodurch er sah, wie Rhonan und Faolain entsetzt auf die Wasseroberfläche sahen – von Jade war in dem Moment keine Spur zu entdecken. Valor bellte sofort laut, als auch ihn die Erkenntnis ereilte, was Nacera aufmerken ließ. Das alles bemerkte Dan allerdings gar nicht, denn er hatte sich bereits wie mechanisch in Bewegung gesetzt. Mit einem vermutlich recht waghalsigen Sprung überwand er die Distanz auf die Ebene, auf der Jade eben noch gestanden hatte, wo er direkt wieder auf die Beine kam. Mit eiligen Schritten näherte er sich dem reißenden Wasser, während er sich seiner Jacke entledigte – sie würde ihn nur behindern! Er kam bei Faolain und Rhonan an, sah, wie Jade sich irgendwie nach oben kämpfte, und sprang mit einem einzigen Zug an ihnen vorbei ebenfalls ins Wasser. So tauchte er ein, doch die Kälte, die ihn willkommen hieß, bemerkte er in diesem Moment kaum, denn sein Kopf war gerade gänzlich leer. Es gab nur eines, woran er dachte – Jade durfte nicht ertrinken! Er wurde unter Wasser sofort von dessen Strom erfasst, allerdings versuchte er gar nicht, sich dagegen zu wehren, sondern wollte ihn stattdessen ausnutzen, um die Archäologin schneller erreichen zu können. Deshalb schwamm er auch direkt mit dem Strom. Er sah sie vor sich, bemerkte, wie sie gegen das Wasser ankämpfte. Beeilung, ermahnte ihn irgendeine Stimme in seinem Hinterkopf, immer wieder, während er sich ihr immer weiter näherte. Mit der Strömung im Rücken war das auch einfacher, als man meinen mochte – aber der schwierige Part würde ja erst danach kommen. Aber … das alles war zweitrangig, er musste sie retten, scheiß egal, was sich für Hindernisse auftaten! So erreichte er sie auch endlich und umfasste sie direkt, während er sich unter Wasser mit ihr umdrehte. Warum war ganz einfach, er hatte unter Wasser bereits allerhand Gestein ausgemacht und dem näherten sie sich in einem rasanten Tempo, dem auszuweichen war vermutlich unmöglich! Darüber hinaus musste er an die Oberfläche, damit Jade Luft bekam. Also griff er sich sich so fest er konnte, bevor er versuchte, irgendwie nach oben zu kommen. Kurz brachen sie auch durch die Oberfläche, wodurch er selbst auch noch einen Atemzug tätigen konnte, ehe das Wasser sie wieder verschluckte. Im Augenwinkel sah er, wie Valor am Ufer mit ihnen mit lief, um sie packen zu können, wenn sie es an den Rand schafften. Wie nahe waren sie dem Sturz in die Tiefe schon?
Sei's drum! Sie wurden bereits wieder unter die Oberfläche gerissen, wo Dan auch direkt Bekanntschaft mit einem dieser Felsen machte. Der dumpfe, schwere Schlag in die Rücken, betäubte ihn für einige Sekundenbruchteile, in denen er ungewollt die gerade eingesogene Luft ausstieß. Beinahe hätte er Jade losgelassen, aber er besann sich rechtzeitig, um das noch verhindern zu können. Er kniff kurz die Augen zusammen und ermahnte sich, jetzt bloß nicht einzuatmen, während sie schon an dem Felsen vorbei mit dem Strom mitgezogen wurden. Stattdessen wandte er den benebelten Blick weiter in das Wasser, wo sich schon sie nächsten Felsen näherten. Sie mussten dem Wasserfall schon bedrohlich nahe sein. Als der nächste Felsen ihnen zu nahe kam, streckte er die freie Hand aus, um sich irgendwie daran festzuhalten, allerdings rutschte er ab. Verdammt! Der Sauerstoffmangel benebelte seine Sicht zunehmend, allerdings konnte er jetzt nicht klein beigeben! Hoch, einfach hoch! Und dann zum Rand, irgendwie musste er das doch hinbekommen! Sie schafften es, erneut durch die Wasseroberfläche zu brechen, allerdings nur sehr kurz, was ihn nun doch Wasser schlucken ließ. Seine Lungen fingen Feuer, so zumindest fühlte es sich an, als ihn plötzlich etwas erfasste und näher zum Ufer zog. Mit einem Blick an sich hinab konnte er Nacera erkennen – natürlich, das Aquana hatte mit dieser Strömung überhaupt keine Probleme. Daran hätte er früher denken müssen. So erreichten sie das Ufer und Nacera half ihm, wieder an die Oberfläche zu kommen, sodass er sich an den Rand ziehen und Jade irgendwie über diesen hinweg ziehen konnte. Valor war sofort zur Stelle, um sich im Hosenbund der Archäologin zu verbeißen und sie mit hinaus zu ziehen, während Nacera ebenfalls ihren Teil dazu beitrug. Dan wollte ihr direkt aus dem Wasser folgen, allerdings rutschte er weg und wurde ins Wasser zurück gezogen – er schaffte es allerdings, seinen Halt wieder zu finden, sodass er nur wenige Meter weiter wieder aus dem Wasser heraus kam.
Mit aller verbliebenen Kraft stemmte er sich auf das glitschige Gestein und nun schob Nacera im Grunde ihn hinaus auf den festen Untergrund. Dumpf hörte er, wie seine Leute zu ihnen geeilt kamen und wohl bei Jade verblieben, um sich um sie zu kümmern. Dan sah es zunächst auch nur verschwommen, als er den Kopf in Jades Richtung drehte, während er endlich auf dem nassen Untergrund zum Liegen kam. Mit schwerem Husten würgte er jegliches Wasser hervor, dass er geschluckt hatte, ehe er sich auf den Rücken drehte und mit schweren Atemzügen Luft in seine Lungen pumpte. Er fühlte, dass seine Füße nach wie vor im Wasser waren, während ihn etwas anstupste. Valor – er öffnete die Augen und sah die große Sorge im Blick des Feuerhundes. Er griff nach seinem Nackenfell, konnte die Wärme aber nicht spüren. War es so kalt gewesen? Auch Nacera beugte sich über ihn, weshalb er das Aquana kurz tätschelte.
„Gut … Gut … gemacht …“, brachte er angestrengt hervor. Er legte den Kopf zurück und schloss die Augen, seine Sicht war ohnehin sehr eingeschränkt, weil sich alles drehte. Seine Ohren rauschten, während er nach wie vor angestrengt Sauerstoff in sich hinein sog. Als er schließlich eine Berührung an seinen Schultern bemerkte blickte er aber wieder auf, sah, spürte, wie Callum ihn die letzten Zentimeter aus dem Wasser zog, ehe er ihm dabei half, sich aufzusetzen. „Habt ihr …“, wollte er beginnen, aber der Rotschopf nickte bereits. Gut. Dann würden sicher gleich Sanitäter eintreffen, damit sich um Jade gekümmert wurde. Schwankend kam er auf die Beine, nachdem er Valor noch einmal gekrault hatte, um dessen Sorgen zu zerstreuen. Er bewegte sich zu Jade, um bei ihr dann letztlich wieder in die Knie zu gehen, während er sich die vor Nässe triefenden Haare aus dem Gesicht wischte. „Alles in Ordnung?“, fragte er sie, merkte erst jetzt, wie kalt es tatsächlich war. Sie hatte sich unter Wasser nicht verletzt, richtig? Er selbst hatte ja das Gefühl, als hätte diese Kollision mit dem Felsen ihm den Rücken in tausend Einzelteile gesprengt. Trisha wimmerte die ganze Zeit, wie Leid ihr das tat – stimmt, vermutlich hatte ihr Lachen auch Jade erschreckt und sie war deshalb ausgerutscht. Das ging auf diesem glitschigen Untergrund aber auch furchtbar leicht … Dennoch, er gab Jade eine kaum nennenswerte Kopfnuss – ehrlich gesagt hätte er dazu auch keine Kraft gehabt, selbst wenn er es gewollt hätte. „Ich hatte doch … gesagt, du sollst vom Wasser weg bleiben.“ Valor war sofort wieder zur Stelle und schmiegte sich an die junge Frau. Obwohl er die Nässe hasste, jetzt wollte er wohl sicher gehen, dass Jade nicht weiter auskühlte und ein so warmes Fell wie das seine war da sicher das Beste, das es gab! Dan jedenfalls dachte genau das, weshalb er Valor auch nur noch einmal hinter den Ohren kraulte. Ohne das Fukano würde sicher vieles völlig anders ablaufen …
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #005, mit: Dan |
Als sie wieder einmal unter Wasser war, konnte sie jedoch eine Silhoutte ausmachen, die sie aufgrund der Panik zunächst nicht zuordnen konnte. Als er sie schließlich packte, erschrak sie so auch, doch ihr wurde schnell klar, dass es dafür keinen Grund gab. Es dauerte einige Sekunden, bis ihr wirklich klar war, dass tatsächlich Dan gekommen war, um sie zu retten. Er packte sie so fest er konnte und drehte sich noch unter Wasser mit ihr um, um vom Wasserfall weg irgendwie wieder ans Ufer zu kommen. Er versuchte, mit ihr an die Wasseroberfläche zu kommen und nach einigen erfolglosen Versuchen schafften sie es tatsächlich, die Oberfläche zu durchbrechen. Augenblicklich sog Jade die Luft ein, doch so schnell, wie sie ihren Kopf außerhalb des Wassers bekommen hatte, tauchte sie auch wieder ein. Sie trieben weiter abwärts, bis sie auf Wiederstand stießen. Jade spürte, wie sich sein Griff lockerte und sie befürchtete bereits, dass er sie loslassen würde. Doch das tat er nicht; stattdessen wurde sein Griff wieder fester und sie trieben weiter. Ein Blick nach hinten zeigte Jade erstmals auch die Felsen, die sich dort auftaten. Wie nah waren sie dem Wasserfall bereits? Sie mussten es schaffen, irgendwie wieder nach vorn zu schwimmen, doch das Wasser war so furchtbar kalt. Jade spürte ihre Arme und Beine kaum noch und sie konnte nicht atmen. Den Impuls zu unterdrücken, Luft einzusaugen, die gar nicht da war, war unglaublich schwer. Dann spürte sie, dass er sie mit einer Hand losließ und nach etwas zu greifen versuchte, das sie kurz darauf als Felsen ausmachen konnte, doch er schaffte es nicht, sich daran festzuhalten, sodass die Strömung sie weiterhin im Griff hatte. Er versuchte, sich mit ihr an die Oberfläche zu kämpfen und Jade versuchte irgendwie, ihm ebenfalls dabei zu helfen, aber sie hatte das Gefühl, dass nichts, was sie versuchte, wirklich hilfreich war. Einmal schafften sie es noch, die Oberfläche zu unterbrechen, doch es war nicht einmal lang genug, um vernünftig zu Atem zu kommen. Stattdessen schluckte sie wieder Wasser, ehe sie in selbiges erneut vollständig einsank. Nun würde nicht nur sie ertrinken, sondern auch Dan - was ganz allein ihre Schuld war. Wenn sie auf ihn gehört und sich vom Wasser vollständig fern gehalten hätte, wäre das nicht passiert - doch selbst darüber konnte sie gerade nicht nachdenken. Sie hatte Mühe, überhaupt noch geradeaus zu sehen. Es fühlte sich an, als würde sie Stück für Stück mehr das Bewusstsein zu verlieren.
Kurz darauf war es aber, als würden sie von hinten angestoßen werden, Richtung Ufer und hinauf zur Oberfläche und tatsächlich verließ ihr Kopf das Wasser endlich vollständig. Dan schaffte es, sich an den Rand zu ziehen und ihr darüber hinweg zu helfen. Auch ihre Pokémon waren sofort mit dabei. Während Valor sich in ihrem Hosenbund verbiss und sie so aus dem Wasser zog, packte Rhonan ihre Arme und auch Nacera half mit - sie war es auch gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass sie es überhaupt zum Rand geschafft hatten -, sodass sie schnell am sicheren Ufer angekommen war. Auf den Knien sitzend und sich mit den Händen nach vorn abstützend fing sie augenblicklich an zu husten. Sie spuckte das Wasser, das sich in ihren Lungen gesammelt hatte, aus und versuchte, wieder vernünftig zu Atem zu kommen. Gierig sog sie die Luft ein und bekam nur am Rande mit, dass sich Dans Team zu ihr gesellte oder dass Dan abgerutscht und fast wieder ins Wasser gesunken war. Sie zitterte am ganzen Körper und war kaum dazu in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen geschweige denn irgendetwas von sich zu geben. Besorgt sahen ihre Pokémon zu ihr, doch auch sie konnte sie nicht beruhigen. Ihr Herz schlug schnell in ihrer Brust. Alles drehte sich und es war bereits schwer, den Boden vor ihr vernünftig zu sehen. So setzte sie sich schließlich auf Knien hin, ohne sich noch mit den Händen abzustützen, die nun stattdessen auf ihren Oberschenkeln ruhten. Sie versuchte, sich irgendwie zu beruhigen. Sie war in Sicherheit. Sie war nicht ertrunken und ein Seitenblick rüber zu Dan bestätigte ihr, dass er es auch aus dem Wasser geschafft hatte. Langsam kehrten ihre Gedanken zurück, doch sie wagte nicht, sich groß umzusehen. Sie würde die besorgten Blicke aller Anwesenden zur Zeit nicht ertragen; wie peinlich war es bitte, dass ihr das überhaupt passiert war? Dan hatte sie noch gewarnt, vorsichtig zu sein und sie war der festen Überzeugung gewesen, dass sie nicht so dumm wäre, ins Wasser zu stürzen. Dann war da dieses Lachen gewesen und plötzlich war sie doch genau da, wo sie nicht sein durfte. Sie verstand nicht, wie genau es überhaupt passiert war, doch eines sickerte mit großer Klarheit in ihr Bewusstsein: Dan war ihr hinterher gesprungen und hatte sie gerettet, obwohl er dabei selbst fast draufgegangen wäre. Als er zu ihr rüber kam, sah sie zu ihm auf, konnte auf seine Frage, ob alles in Ordnung war, jedoch nur leicht nicken. Eigentlich war sie sich gar nicht so sicher, ob wirklich alles in Ordnung war. Sie wusste nur, dass sie noch lebte - und dass es furchtbar kalt war. Dans Team kam ihr erst nach und nach ins Bewusstsein, sodass es auch recht lange dauerte, bis sie die Entschuldigungen der jungen Frau überhaupt hörte. Immer wieder sagte das weibliche Teammitglied Dans, wie Leid es ihr tat. Eigentlich war es ja nicht wirklich ihre Schuld gewesen...zumindest war es gewiss nicht ihre Absicht gewesen, dass das passierte.
Es war deutlich, dass es auch Dan noch schwer fiel, vernünftig zu Atem zu kommen, als er ihr letzlich tatsächlich eine nur sehr leichte Kopfnuss verpasste und es sich nicht verkneifen konnte ihr zu sagen, dass er sie doch vor dem Wasser gewarnt hatte. Nun, das hatte sie durchaus verdient.
Jetzt erst fing sie an, auch die anderen umstehenden Menschen wirklich wahrzunehmen. Sie wusste wohl, dass sie da waren, doch nun sah sie erstmals zu ihnen. Sie hatte allerdings keine Ahnung, was sie sagen sollte - was bei ihr allein schon ein Wunder war. Tatsächlich kamen nun aber auch andere Menschen dazu - Sanitäter, wie Jade erkannte. Sie mussten von der Stadt hochgekommen sein, was bedeutete, dass jemand aus Dans Team sie überhaupt erst verständigt haben musste. Während sie sich Jade und auch Dan genauer ansehen wollten, wollten sie ebenso wissen, was genau passiert war, allerdings war Jade immer noch nicht in der Lage, wirklich vernünftig zu sprechen. Sie war nur froh, nicht ertrunken zu sein. Während die Sanitäter ihr eine Wärmedecke über die Schultern warfen, ihre Atmung kontrollierten und weitere Untersuchungen durchführten, die sowieso nur dazu führen würden, dass man feststellte, dass sie noch lebte und sich allmählich wieder beruhigte, kreisten ihre Gedanken um das, was geschehen war. Es dauerte einige Minuten, bis ihr einfiel, dass Dan unter Wasser gegen etwas gestoßen war - einen Felsen, wie sie später herausgefunden hatte.
- Jade
- Auserwählte
SP#006 with „Jade Adamaris“
Er wandte den Blick, denn die Rettungskräfte traten ein. Sofort wurde beiden eine Wärmedecke gereicht, während die Sanitäter erfragten, was geschehen war. Dan räusperte sich und übernahm das Prozedere, erklärte, dass er und seine Leute beruflich hier waren und Jade ebenfalls ihrer Arbeit nachging, ein unbedachter Schrecken seitens seiner Mitarbeiterin aber dazu geführt hatte, dass Jade ins Wasser gestürzt war und er versucht hatte, sie aus eben diesem wieder heraus zu holen. Indes wurden alle Erstmaßnahmen getroffen, beide klitschnassen Menschen der Runde wurde der Blutdruck gemessen und generell wurden sie gefragt, was an körperlichen Problemen da war. Die Kälte war da das schlimmste Übel – abgesehen davon, dass Dans Rücken sich anfühlte, als würde er in Flammen getaucht werden. Etwas, woran Jade die Sanitäter aus heiterem Himmel erinnerte, während Robbie Trisha beruhigte und Callum alles für die späteren Akten notierte, damit in den Berichten nichts vergessen wurde. Obwohl er kein großer Fan von diversen Behandlungen war, kam er nun ohnehin nicht dazu, seine mutmaßliche Verletzung untersuchen zu lassen, sodass er den Rücken am Ende ohnehin frei legen musste. Da er nicht die weitesten Sachen anhatte, vor allem nicht, wenn sie klitschnass waren und er dazu auch nicht mehr viel Kraft übrig hatte, dauerte es in seinen Augen einen Moment zu lange, um sich seines Pullovers zu entledigen. Als Valor leise grummelte wusste er aber da schon, dass es wohl nicht bei einer einfachen Prellung geblieben war, was ihm schnell durch einige Rettungskräfte bestätigt wurde, die die Wunden trockneten, säuberten und am Ende bandagierten, sobald sie sich sicher waren, dass es keiner weiteren Behandlung erforderte. Nicht zuletzt deshalb, weil Dan darauf bestand, dass er seinen Job hier noch beenden musste. Ihm war auch wichtiger, dass sie Jade im Blick behielten, denn er eiste sich los, als die Wunde verbunden war – und die Wärmedecke tauschte er direkt gegen seine eigene Jacke aus, die er dann geschwind fest verschloss. Das konnte ja noch heiter werden hier. Er strich sich abermals die Haare aus dem Gesicht, ehe er zu Callum trat. Er wollte gerade etwas sagen, als ihm der ganze Vorfall eben noch einmal durch den Kopf ging. Er wandte den Blick und drehte sich zum Ufer um. Callum war oben nicht zu sehen gewesen – und der Boden hier war furchtbar rutschig. Die Leiche, die man gefunden hatte, war dem Ufer so fern gar nicht gewesen. Wenn der Täter also gar keine Zeit gehabt hatte, um die Leiche so herzurichten, wie man es bisher von ihm gewohnt war …
„Nacera.“, sagte er dann ernst und das Aquana kam sogleich zu ihm, während es die Zeit über lieber Abseits bei Eamon gesessen hatte, um den Rettungskräften nicht zu nahe zu kommen. Dan ging in die Hocke, um dem Aquana direkt in die Augen zu sehen. „Du musst für mich den Fluss absuchen. Irgendetwas, was nicht hinein gehört. Ein Messer, ein Stofffetzen – vielleicht auch ein Toter. Such in allen Winkeln, unter jedem noch so kleinen Stein. Vielleicht gibt es Nischen, in die etwas – oder jemand – geraten ist. Ganz egal was – irgendetwas muss zu finden sein.“ Er senkte die Stimme etwas, da die Sache mit der Leiche nicht gleich Kund getan werden musste, da dergleichen ja auch nicht sicher war. Der viel wichtigere Grund dafür war aber Naceras eigene Vorgeschichte – als er die mögliche Leiche erwähnte, scheute sie nämlich erwartungsgemäß zurück. Er sah dem Aquana lange entgegen. „Nacera, du kannst das.“, sagte er ernst – und schließlich nickte das Wasserwesen und lief zum Ufer zurück. An diesem angekommen sah es noch einmal zu ihm zurück, bevor es in das kalte Nass eintauchte und aus ihrem Sichtfeld verschwand. Dan richtete sich auf und wandte sich wieder Callum zu, der seinen Worten ebenfalls aufmerksam gelauscht hatte. Seine Worte richteten sich aber nicht an den Rotschopf, als er seine Stimme deutlich lauter erhob. „Trisha, stell das Flennen ein! Schwing deinen Hintern mit Robbie zu den unteren Ebenen und such das Ufer nach Spuren ab. Kratzspuren, aufgewühlter Dreck, irgendetwas was nicht wie der Rest aussieht. Sucht auch das gegenüberliegende Ufer ab!“, rief er den anderen beiden zu, die aus ihrer Trance erwachten. Trisha schniefte noch einmal deutlich hörbar, ehe sie kräftig nickte und endlich deutlich ernster die ihr aufgetragene Aufgabe annahm. „Callum, wir suchen weiter oben. Der Täter hat die Leiche nicht hergerichtet, weil er keine Zeit dazu hatte. Wenn jemand – oder etwas – ihn beobachtet und erschreckt hat, wie Trisha eben Jade, dann ist er vielleicht auch ins Wasser gestürzt. Wenn er es raus geschafft hat finden wir etwas passendes – auf die eine oder andere Weise. Wenn nicht … Dann wissen wir zumindest, warum seitdem nichts mehr passiert ist.“, sagte er dann zu dem Rotschopf, während er sich selbst in Bewegung setzte. Er machte allerdings auf dem Absatz zur nächsten Ebene schon wieder kehrt um zu Jade zu sehen. Er sah ihr ernst entgegen. „Du rührst dich da nicht mehr weg.“, sagte er mit fester Stimme und Valor, der nach wie vor bei der Archäologin war, gab einen Laut von sich der versprach, dass er nun auf sie aufpassen würde. Erst dann nickte er und nahm den Aufstieg wieder auf sich – sein Gefühl sagte ihm, dass sie jetzt fündig werden würden. Sie mussten fündig werden.
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #006, mit: Dan |
So wandten sie sich Dan zu, während sie selbst die Wärme seines Feuerhundes genießen konnte. Und wie froh war sie, dass Valor zu ihr gekommen war, um sie zu wärmen! Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr je so kalt gewesen war. Wärme war kein Problem für sie, aber mit Kälte hatte sie noch nie etwas anfangen können. Gut, dass diese langsam von ihr wich. Sie konzentrierte sich darauf, die Sanitäter dabei zu beobachten, wie sie zu Dan gingen, der, so vermutete Jade, vermutlich gar nicht untersucht werden wollte. Aber das war ihr egal; es war besser, wenn sich die Sanitäter ihn sich ansahen. Dafür musste er sich allerdings aus seinem Pullover schälen, was doch recht lang dauerte. Er war nicht besonders weit und durch die Nässe war es wohl noch schwieriger, ihn auszuziehen. Jade beobachtete ihn dabei - ohne es wirklich selbst zu merken. So fiel sein nackter Oberkörper schließlich ebenfalls in ihr Blickfeld - und mit ihm die vielen Tattoos, die sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Und das waren tatsächlich nicht gerade wenige. Unwillkürlich fragte sie sich, was sie bedeuteten oder ob sie überhaupt eine Bedeutung hatten. Sie zogen sich über seinen gesamten, überaus gut trainierten Körper - was der nächste Gedanke war, der ihr durch den Kopf schoss. Sie sah ihn nicht gerade unauffällig an, was ihr bereits im nächsten Moment nur zu deutlich bewusst wurde. Rasch wandte sie den Blick ab und konzentrierte sich stattdessen auf Valor, den sie sanft streichelte. Der nahende Tod musste ihr den Verstand vernebelt haben. Sie betete darum, dass sie gerade nicht im Blickfeld der anderen Menschen um sie herum gestanden hatte. Rhonan allerdings hatte sie die ganze Zeit über beobachtet, denn das Rizeros war noch immer besorgt um ihren Gesundheitszustand - und nun auch um ihre Einstellung zu Dan. Der konnte nicht bestreiten, dass Dans Tat heldenhaft gewesen war, aber das hieß nicht, dass Rhonan ihm gleich die Füße küssen würde - auch wenn er dem Mann wirklich dankbar war.
Dieser hielt sich, nachdem seine Wunde verbunden war, auch gar nicht lange damit auf, sich auszuruhen, sondern warf sich seine Jacke über, die er zuknöpfte, bevor er auch schon wieder auf den Füßen stand. Er hatte bereits verkündet, dass er noch einen Fall zu erledigen hatte - Jade würde ihn gewiss nicht aufhalten. Auch wenn sie der Meinung war, dass es besser wäre, wenn er sich ebenfalls noch ein wenig ausruhen würde. Aber sie war zu erschöpft, um ihm das direkt zu sagen. Er richtete schließlich das Wort an Nacera und teilte ihr mit, dass sie den Fluss absuchen sollte. Nach irgendwelchen Gegenständen, Stoffetzen - oder Leichen. Ging Dan davon aus, dass der Täter noch eine Leiche hier versteckt hatte? Oder vielleicht sogar selbst in die Fluten geraten war und so seinem Leben ein Ende bereitet hatte? So wie es Jade beinahe passiert war...sie wollte lieber nicht weiter darüber nachdenken. Nacera, die bisher tatsächlich bei Eamon verweilt war, stockte - bis Dan ihr Mut zusprach, dass sie es gewiss schaffen würde. Damit richtete sich das Aquana auf und wollte im Wasser verschwinden. Doch sie wurde noch von Eamon aufgehalten, der sich unbedingt an sie heften wollte, um ebenfalls mitzukommen. Vielleicht konnte das Amonitas ja helfen und da es selbst nicht stark genug war, um den Fluten standzuhalten, konnte es zumindest als weiteres paar Augen an Nacera geheftet mit nach Hinweisen suchen. So verschwanden die beiden Wasserpokémon gemeinsam im Wasser. Jade hoffte wirklich, dass den beiden nichts passierte. Doch das Aquana hatte bewiesen, dass es stark war. Sicherlich würde alles gut gehen!
Dan teilte schließlich weitere Befehle aus; es war interessant, ihn in seinem Element zu erleben. Er wusste, was er tat, wusste auch, wie er die Aufgaben verteilen konnte und sein Team dazu brachte, effektive Arbeit zu leisten. Trisha hörte jedenfalls bald auf zu heulen, denn sie wurde mit Robbie nach unten geschickt, um dort das Ufer abzusuchen. So lernte Jade zumindest auch die Namen seiner Teammitglieder kennen, die sich ihr bisher nicht vorgestellt hatten. Callum sollte letztlich mit Dan die obere Ebene absuchen. Dan ging tatsächlich davon aus, dass der Täter unterbrochen worden war. Möglicherweise hatte ihn ebenfalls etwas erschreckt und vielleicht war er, wie Jade, ins Wasser gestürzt. Es bestätigte ihre Vermutung, dass es möglich war, dass der Täter es gar nicht lebend hier heraus geschafft hatte. Und eben das wollte Dan nun in Erfahrung bringen. Ohne ein weiteres Wort an sie zu richten ging er los. Jade kam sich ein wenig verloren vor, denn sie wusste nicht wirklich, was sie tun oder nicht tun sollte. Fest stand, dass sie keine sonderlich große Lust darauf hatte, sich in irgendeiner Weise zu bewegen oder dem Wasser näher zu kommen als nötig war. Sie war sich auch gar nicht sicher, ob ihre Beine sie schon tragen würden. Es war erstaunlich, wie wenig Dan dieser Vorfall mitgenommen zu haben schien. Der drehte sich nun aber tatsächlich noch einmal zu ihr um - mit dem Befehl, dass sie sich nicht wegbewegen sollte. Es klang nicht nach einer Bitte, sondern einem Befehl und Jade war versucht ihm hinterher zu rufen, dass er das gar nicht entscheiden durfte. Sie ließ sich nicht gerne Befehle geben, erst recht nicht, wenn sie ihr eigenes Leben betrafen. Aber sie sah auch keinen Sinn darin, ihm irgendwie Kontra zu geben, denn er hatte recht. Es war wirklich besser, wenn sie blieb wo sie war, auch wenn sie das nicht zugeben wollte.
Wie geheißen verblieb sie nun jedoch auf ihrem Platz, fest in die Wärmedecke gekuschelt. Da ihre Haare vermutlich besser trocknen würden, wenn sie sie nicht zusammen gebunden hatte, löste sie ihren Zopf kurzerhand, sodass ihre Haare ihr auf die Schultern fielen. Ein ungewöhnlicher Anblick, denn außerhalb ihrer Wohnung trug sie eigentlich nie offene Haare. Sie fuhr hindurch, beschloss dann aber, dass es ihr egal war, wie sie aussah. Lieber genoss sie die Wärme der Decke und Valor auf ihrem Schoß, der gut auf sie aufpasste. Ganz genau wie Rhonan, der sie noch immer nicht aus den Augen ließ. Faolain hatte sich ebenfalls neben ihr niedergelassen und lehnte sich an sie, sodass sich Jade immer weiter beruhigen konnte. Wie sie selbst gesagt hatte: es war alles gut gegangen. Auch wenn es fast anders gewesen wäre. Aber das "hätte" und "wenn" brachte einen zumeist auch nicht weiter, weshalb sie beschloss, lieber nicht weiter darüber nachzudenken. In der Zwischenzeit suchten Nacera und Eamon den Fluss nach irgendwelchen Hinweisen ab - und insgeheim hielt das Amonitas ebenfalls Ausschau nach dem Schmuck, den Jade vermisste. Noch hatten sie von beidem nichts gefunden. Sie schwammen weiter und Eamon genoss es, unter Wasser mal schneller unterwegs zu sein als sonst - und tatsächlich aktiv bei etwas helfen zu können. Er ließ seine Augen immer weiter schweifen, aber er sah keine Stoffetzen, keine Waffe, keine Leiche...doch dann, am Grund des Wasser, konnte er etwas glänzen sehen. Es hing an einem Felsen und schimmerte leicht - Jades Kopfschmuck! Sofort machte Eamon Nacera darauf aufmerksam. Wenn sie schon hier waren, konnten sie den Schmuck auch einsammeln. Jade würde sich sicherlich wahnsinnig darüber freuen!
- Jade
- Auserwählte
SP#007 with „Jade Adamaris“
Dan indes hatte sich seinem Team zugewandt und die Anweisungen gegeben, die nun von Bedeutung waren. Trisha beendete das Verteilen ihrer Tränen in der Meteoritenhöhle und lief eilig mit Robbie weiter nach unten, während Dan sich mit Callum noch einmal oben umsehen wollte. Er machte allerdings zügig wieder kehrt, um Jade zu ermahnen, sich ja nicht von der Stelle zu rühren – er wollte und konnte sie nämlich kein zweites Mal aus dem Wasser retten! Valor würde auf sie aufpassen, was ihn bereits beruhigte und er wusste im Grunde auch, dass Rhonan sicher nicht zulassen würde, dass Jade sich noch einmal in solche Gefahr begab. Was Jade daraufhin erwiderte, hörte er nicht – er sah auch nicht, dass sie es überhaupt tat, denn er hatte sich bereits umgewandt. Callum und er kamen schnell oben an und Dan gab die Instruktionen, nach Nischen oder ähnlichen zu suchen, Scharten, Wegen, die man nur nutzen konnte, wenn man sie kannte oder ein Pokémon war. Es musste etwas geben, was half – und wenn es dergleichen hier oben gab, dann gab es das überall! Dan selbst ging direkt das Ufer ab, was ihm einen skeptischen Blick von Callum einbrachte, der das aber erwartungsgemäß nicht weiter kommentierte. Dan ging in die Hocke, sah dem Fluss folgend in die Tiefe. Hier gab es so viele Möglichkeiten, seinem Leben unverhofft ein Ende zu bereiten. Und so, wie er es sah, auch vieles, was man nicht überblicken konnte. Man konnte nämlich von den unteren Ebenen kaum etwas erkennen, wenn es um das Wasser ging. Ja, das Wasser selbst war sauber, offenkundig, aber die Strömung machte es unmöglich, unter der Oberfläche etwas zu erkennen. Etwas, was erklären würde, warum im Wasser niemand etwas sah, selbst wenn eine Leiche vorbei treiben sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter ungesehen geblieben war, war also sehr hoch – egal, ob lebendig oder tot. Solange er nicht durch die Wasseroberfläche gebrochen war, war er förmlich unsichtbar, denn den Schatten im Wasser konnte man nicht trauen. Die Frage war, wie tief der Täter noch gestürzt war – bis zu welcher Ebene hatte er sich der Strömung hingeben müssen? Hatte er sich verletzt? Wenn er es heraus geschafft hatte, wo war er am ehesten aus dem Ufer gekommen? Er richtete sich wieder auf, bezog Stellung am äußersten Ende dieser Ebene und musterte die Ufer jeder Ebene. Zu ihrer Seite hin war alles recht flach – durch die vielen menschen und Pokémon, die sich hier tagtäglich hindurch bewegten, hindurch bewegt hatten, war das meiste auf ihrer Seite abgetragen. Die gegenüberliegende Seite war meist deutlich stärker aufgeraut und bot deutlich besseren Halt.
„Dan, ein Weg.“ Er hörte Callums Stimme und wandte sich um, konnte den Rotschopf aber erst sehen, als er sich bemerkbar machte. „Er führt aber nicht weit hinein, nur in eine Nische.“ Er nickte, als er auch schon Trishas Stimme vernahm, die von unten etwas hinauf rief, das er aber nicht hören konnte. Sie wedelte stark mit den Armen, was ihm wohl bedeuten sollte, dass er hinunter kommen musste. Er hob die Hand, um ihr zu bedeuten, kurz zu warten, ehe er Callum mitteilte, dass er schnell runter gehen würde – der Rotschopf würde alles notieren und nach weiteren Wegen suchen. Es war vielleicht nicht zwingend für ihre Ermittlungen notwendig, allerdings konnte das künftig vielleicht Leben retten. Er machte sich also auf den Weg nach unten, wobei er bei einem Seitenblick bemerkte, dass Jade noch an Ort und Stelle war – sehr gut! Sie hatte aber auch ihre Haare geöffnet – hatte er das jemals an ihr gesehen? Er hatte keine Zeit dafür, ohnehin eilte er bereits an den Leuten vorbei, wobei er noch kurz einem der Sanitäter mitteilte, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie noch kurz vor Ort blieben. Wenn sie fanden, was er vermutete, wäre medizinisches Personal bereits positiv, denn dann konnten sie den Tod bereits etwas genauer beschreiben. Das würde es der Gerichtsmedizin erleichtern und ebenso ihm, wenn er die Berichte verfasste. Mit wenigen Worten war das also schon beschlossen, die Sanitäter wollten aber ohnehin Jade noch etwas im Blick behalten, nicht dass der Schock noch irgendetwas überdeckte, was sich jetzt einfach nicht bemerken ließ. Vorsicht war gut – Dan jedenfalls konnte das nur befürworten. Er machte sich aber schon längst wieder auf den Weg – er musste Trisha und Robbie ja nicht unnötig warten lassen, sonst käme die junge Frau noch auf irgendeine dumme Idee …
Indes hatten Nacera und Eamon bereits einiges vom Fluss abgesucht und dabei waren sie auch sehr gründlich, das Aquana schwamm sogar die eine oder andere Strecke zurück, wenn es dachte, etwas übersehen zu haben. Bisher war ihre Suche allerdings nicht von Erfolg gekrönt gewesen – insgeheim hoffte Nacera wohl auch, dass es so bleiben würde. Sie wollte zumindest keinen toten Menschen finden – sie wollte so jemanden nie wieder sehen. Sie war deshalb auch irgendwie froh, dass das Amonitas bei ihr war, auch wenn sie es nicht ansprach, aber nicht allein bei dieser Suche zu sein half ihr, sich auf Dans Bitte zu konzentrieren.
Sie überwanden gerade den nächsten Wasserfall und kamen auf der nächsten Ebene an, näherten sich wieder dem Grund, als Eamon sie auf etwas aufmerksam machte. Ihr wurde etwas Flau im Magen, aber sie näherte sich dem, was Eamon gesehen hatte – und sie war unendlich erleichtert, dass es sich nur um den Glitzerkram handelte, den doch eigentlich diese Frau, Eamons Trainerin, immer getragen hatte. Sie schwamm nahe genug heran, damit Eamon ihn fassen konnte – es würde ja nicht stören, wenn sie ihn mit sich nahmen. Sobald das geschehen war, setzten sie die Suche auch schon wieder fort. Die zog sich daraufhin aber auch nicht mehr lange, zwei Ebenen überwanden sie noch, wobei Nacera immer mehr auffiel, dass das Gestein an den Wasserfällen merkwürdig zerschrammt und angebrochen wirkte, als wäre etwas daran abgeprallt. Sie fand auch einige Stoffetzen, denen sie schließlich folgte, bis sie wieder aus der Wasseroberfläche brach, um an Land zu gehen. Spuren die zeigten, dass hier etwas bewegt wurde – und das, was sie sah, war eindeutig Blut, so sehr es auch verwässert worden war durch die Beständige Feuchtigkeit hier. Sie folgte den Spuren und fand mehr Stoffetzen, bis sie schließlich einen Gang fand, dem sie mit deutlich steigender Anspannung folgte …
Dan indes erreichte Trisha und Robbie, die ihm sogleich mitteilten, dass sie Nacera am anderen Ufer gesehen hatten, wie sie wohl einer Spur folgte. Dan nickte, sah hinüber, allerdings war das Aquana schon nicht mehr zu sehen. Bei der Frage, ob sie etwas bei sich hatte, schüttelten die beiden den Kopf. Eamon schien etwas festzuhalten, es war aber nicht klar erkennbar gewesen. Wieder nickte er, überlegte, ehe er entschied, abzuwarten. Nacera hatte sicher etwas gefunden – sie musste nur wieder zurück kommen. Und wenn Eamon offenbar bei ihr war, würde er ihr sicher dabei helfen, bei Sinnen zu bleiben, wenn es das war, was er vermutete. Es dauerte noch ein paar Minuten, ehe er das Aquana plötzlich zwischen zwei Stalagmiten hervor preschen sah. Nacera schüttelte sich, sie zitterte, wie er auch von weitem erkannte, und rieb sich schließlich die Augen, ehe sie am Ufer kurze Zeit auf und ab lief.
„Nacera!“, rief er, was das Aquana einerseits zusammen fahren, andererseits auch inne halten ließ. „Bleib ganz ruhig. Setz dich.“, fuhr er fort und das Aquana schien sich darauf zu besinnen, dass am Ufer ja noch alles in Ordnung war. Sie zögerte, setzte sich aber schließlich. Das Zittern ebbte allerdings nicht ab. Dan hob beschwichtigend eine Hand. „Warte dort. Ich komme gleich rüber.“, rief er noch und das Aquana schien zögerlich zu nicken. Im Kopf des Wasserpokémons kreiste alles – und es tauchten Bilder auf, die es nicht wieder hatte sehen wollen. All das verriet Nacera dem Amonitas allerdings nicht – jedoch machte sie keinen Hehl daraus, dass es der Fund war, der sie so verstörte. Dan währenddessen überlegte bereits fieberhaft, wie er jetzt zügig ans andere Ufer kam. Rüber schwimmen fiel flach, solange Nacera nict bei Sinnen war – und selbst er war nicht sportlich genug, um diese Distanz mittels eines Sprungs zu überwinden. Zum Henker, sie brauchten dringend mehr taugliche Wasserpokémon im Team … Auch Robbie kam mit tausenden unwahrscheinlichen Rechnungen, die aber alle nicht halfen, und Trishas Ideen waren nicht besser. Als sie allerdings erwähnte, dass sie ja schlecht ein Katapult bauen könnten, fiel ihm doch etwas ein. Er wandte sich um, sah hinauf – keine Ahnung, wo Jade genau war. „Jade!“, rief er deshalb so laut er konnte, was ein ziemliches Echo auslöste. „Kann Rhonan mich ans andere Ufer werfen?“, fügte er in der gleichen Lautstärke hinzu. Das Rizeros war groß und definitiv stark genug um Dan ans andere Ufer zu befördern. Etwas flau war ihm durchaus, die Beziehung der beiden war ja eher kritisch und er war nicht gerade gewillt, Bekanntschaft mit den gegenüberliegenden Wänden zu machen, allerdings war das definitiv die schnellste Lösung, um da rüber zu kommen … Und Jade würde dem Rizeros doch vermutlich verbieten, es zu übertreiben – richtig?
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Szene #02 | März 3015, Post #007, mit: Dan |
Jade bekam von alledem nichts mit - oder vielmehr nicht besonders viel, denn wenn sie Dan von ihrer Position aus sehen wollte, müsste sie sich wieder näher zum Wasser beziehungsweise zum Abgrund beugen und viel Lust hatte sie darauf gewiss nicht. Stattdessen streichelte sie Valor über den Kopf. Ihr Puls hatte sich mittlerweile schon wieder etwas beruhigt, auch wenn sie sich immer noch schockiert daran erinnerte, dass sie beinahe gestorben wäre. Dementsprechend geistesabwesend wurde sie auch, als sie weiter darüber nachdachte - und als sie ihren Namen hörte, zuckte sie leicht zusammen, so wie es Nacera zuvor auch getan hatte. Glücklicherweise hatte Dan das nicht gesehen - und auch keine anderen Menschen, die ihr irgendwie wichtig waren. Dans Ruf löste ein Echo aus, das sie gleichzeitig faszinierend und störend fand, doch sie rappelte sich langsam und vorsichtig auf, um nun doch zu Dan nach unten sehen zu können. Es grenzte an ein Wunder, dass ihre Beine nicht mehr zitterten und sie einigermaßen sicher stand. Beim Blick nach unten hätte sie sich allerdings am liebsten wieder hingesetzt. Sie kam nicht umhin sich vorzustellen, wie sie dort herunter gestürzt wäre - und den Tod gefunden hätte- Dan rief ihr nun aber die nächsten Worte nach oben; allerdings fragte sich Jade ernsthaft, ob sie sich dabei nicht verhört hatte. Er wollte wirklich, dass Rhonan - der ihn offenkundig nicht leiden konnte und daraus auch kein Geheimnis machte - ihn von einem Ufer ans andere warf? Zunächst ebenfalls verwirrt über diese Frage, bildete sich recht schnell ein boshaftes Grinsen auf Rhonans Gesicht. Dass es ihm Spaß machen würde, Dan irgendwohin zu werfen, stand außer Frage. Jade aber sah zu Rhonan hoch, der sie fragend ansah. Durfte er oder würde sie es ihm verbieten? Er hoffte wirklich, dass sie ja sagen würde!
Skeptisch sah Jade zu Rhonan hinauf, der immer noch geduldig auf ihre Reaktion wartete.
Rhonan streckte Dan nun aber seine Arme entgegen, bereit, ihn hinzuwerfen, wo immer er wollte. Sein Grinsen hatte er dabei allerdings wieder aufgesetzt, fast so, als würde er wollen, dass Dan die Frage bereute. Im Endeffekt würde er nichts tun, was Jade verletzen würde, aber es würde ihm sicherlich seine Freude bereiten, Dan durch die Luft zu werfen - und sei es auch nur, damit er sicher am anderen Ufer ankam. Natürlich ohne gegen die nächste Wand zu prallen und sich alle Knochen zu brechen. Dumm nur, dass sich Jade bei diesem Grinsen da irgendwie absolut nicht mehr sicher war.
- Jade
- Auserwählte
SP#008 with „Jade Adamaris“
Das formulierte der Feuerhund natürlich nicht aus. Das musste er allerdings auch nicht, denn nach einigem Gegrübel äußerte Jade ähnliche Gedanken, die Rhonan wohl direkt die Laune etwas verdarben. Gut so – es war definitiv noch nicht die Zeit, um sich von Dan zu verabschieden! Dennoch behielt Valor das Rizeros lieber im Auge, wo Jade dieser wahnwitzigen Idee schon zugestimmt hatte … Als sie sich nun unter Protest in Bewegung setzte – die Sanitäter folgten ihr sogar wie eine Piccolentenschar ihrer Swaronessmutter –, schüttelte das Fukano erst einmal alle Nässe von sich, ehe er sich nahe bei Jade ebenfalls an den Abstieg machte. Er hatte Dan ja versprochen, auf sie zu achten und sein Wort würde er unter allen Umständen halten!
Dass sie aber überhaupt runter kamen, versetzte nicht gerade in Hochstimmung, erfuhr er es doch bereits dadurch, dass sie ihm genau das herunter gerufen hatte. Eher missmutig sah er ihr daher entgegen, allerdings war er tief im Innern wohl auch froh drum, da ihm der Ausdruck in Rhonans Augen ganz und gar nicht gefiel. Als Jade daraufhin meinte, dass das wohl der Beweis für seine Unzurechnungsfähigkeit war, hätte er gerne etwas gegenteiliges erwidert, allerdings kam er nicht umhin, ihr irgendwie zuzustimmen, weshalb er zögernd mit den Schultern zuckte. Dass er ihr nicht wirklich widersprechen konnte, konnte man ihm aber vermutlich ansehen.
„Hauptsache, ich komme zu ihr rüber.“, sagte er dann brummend und deutete mit einem Nicken zu Nacera, die noch immer ohne Unterlass zitterte und stumm Eamons beschwichtigende Worte in ihrem Kopf wiederholte, ohne, dass es tatsächlich etwas nutzte. Stattdessen fixierte sie Dan, darauf hoffend, dass er bald hier drüben sein würde. So groß ihre Probleme mit ihm anfangs auch gewesen sein mochten, sie hatte gelernt, dass sie bei ihm in Sicherheit war – und genau dieses Gefühl brauchte sie jetzt. Der Polizist, der Trisha nicht das erste mal abwürgte und auch Robbie mahnend anfeixte, als der eine Prozentrechnung ablassen wollte, nach der sie ihn anschließend vermutlich vom Boden kratzen durften, musterte nun Rhonan noch einmal eingehend. Zum Henker, dieses Grinsen … Das würde ganz sicher als einer der Top drei schlimmsten Tage in sein Gedächtnis eingebrannt werden. Er atmete kurz durch, ehe er sich der Situation ergab, die er selbst heraufbeschworen habe und begab sich mit reichlich ungutem Gefühl in die Gewalt des Rizeros. Bevor er allerdings durch die Luft geschleudert werden konnte, ermahnte er das Pokémon auch selbst noch einmal. „Ich weiß, dass es zwischen uns nicht sehr gut läuft, aber wenn du mich umbringst, suche ich dich heim.“, sprach er knapp und ohne definierbaren Unterton. „Und nur mal unter uns – wenn du mich vor Nacera umbringst, darfst du anschließend auch die Scherben ihrer Psyche aufkehren. Sie hat bereits den Mord an ihrer ersten Trainerin beobachtet und verkraftet eine Wiederholung sicher nicht.“, fügte er hinzu, wobei er Rhonan schon deutlich unnachgiebiger gegenüber trat, bevor er erneut tief durchatmete. Einen letzten Blick tauschte er mit Valor, bevor er Nacera ins Auge fasste. „Also – irgendwo da drüben, aber ohne Gestein, das mich in Fetzen reißt und auch ohne Nacera und Eamon zu plätten.“, sagte er dann schon deutlich ruhiger – jetzt konnte er eh nicht mehr abwenden, was passieren würde. Blieb nur zu hoffen, dass die anderen in der Zeit einen Plan schmiedeten, wie eine Rückkehr über das Wasser auch im Anschluss noch einmal möglich war, falls Nacera sich dahingehend nicht beruhigen ließ.
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Wirklich geheuer war ihr Dans Idee nicht unbedingt, womit sie offenkundig nicht allein war. Nicht nur Trisha und Robbie versuchten vergeblich, Dan irgendwie umzustimmen - letzteren ließ er nicht einmal zu Wort kommen, bevor er sich Rhonan zuwandte. Auch Valor fixierte, verständlicherweise, das Rizeros genau und so, wie Rhonan guckte, würde es Jade nicht wundern, wenn der Feuerhund ihn eigenhändig davon abhielt, seinen Trainer auf die andere Seite zu werfen. Auch Jade trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Sie war kurz davor, es abzubrechen, immerhin musste es auch noch eine andere Möglichkeit geben. Die ihr leider nicht einfiel. Als Dan bei Rhonan war, warnte er das Pokémon noch davor, dass er es bei einem möglichen Tod heimsuchen würde - und auch, dass Rhonan daran Schuld sein würde, wenn Nacera endgültig zerbrach. Das Pokémon schnaubte. Als wenn er ernsthaft diesen Mann umbringen würde...interessant war nur, dass tatsächlich jeder davon ausging, dass er es in Erwägung zog. Sicherlich hatte es etwas für sich, Dan loszuwerden - aber er würde sicherlich niemanden umbringen. Erst recht nicht, wenn es so vielen Menschen und Pokémon Leid zufügen würde. Da er seinen Spaß gehabt hatte, setzte er nun auch eine ernste Miene auf und nickte, als Dan ihm sagte, wohin er wollte. Er würde sein Bestes dafür geben, dass Dan nicht zermatscht werden würde.
Auch wenn es Rhonan nicht wirklich passte, würde Jade nicht davon absehen. Sie hätte auch darauf bestehen können, ebenfalls rüber geworfen zu werden, allerdings...hatte sie wirklich kein Interesse daran. Und es musste ja noch jemand hier bleiben, um einen Plan dafür zu schmieden, alle(s) wieder sicher hier her zu bringen! »Viel Glück.« murmelte Jade noch leise, als sie sich ein wenig von Rhonan und Dan entfernte und innerlich darum betete, dass Dan nicht auf irgendeinem Gestein landete, das ihm sämtliche Knochen brach. Letztlich nahm Rhonan noch einmal Schwung - und dann segelte Dan bereits durch die Luft. Jade wusste nicht, ob sie hin oder weg sehen sollte, zwang sich letztlich aber dazu, alles im Auge zu behalten. Rhonan hatte zumindest gut gezielt und eine Stelle gewählt, die größtenteils frei war von Stalagmiten. Auch seine Kraft schien er gut dosiert zu haben. Dan krachte jedenfalls nicht an irgendwelche Stalagtiten, die von oben herab hingen. Sie konnte nur hoffen, dass er auch ohne Verletzungen am anderen Ufer am Boden aufkam.
- Jade
- Auserwählte
SP#009 with „Jade Adamaris“
„Schon gut.“, wisperte er, ehe er auch Eamon kurz kraulte, falls … man das eben so nennen konnte. „Danke, dass du aufgepasst hast.“, sprach er auch hier leise, ehe er sich wieder dem Aquana widmete. „Dir passiert nichts – hier gibt es nichts, das dir gefährlich werden kann. Niemand kommt und tut dir Leid an.“, fuhr er mit für Außenstehende gewiss erschreckend liebevollem Ton fort. Er hatte eine seiner Hände in Naceras Nacken gelegt, während er ihr mit der anderen das Kinn kraulte. Er hatte bereits gelernt, dass sie das beruhigte. Und tatsächlich, nach einigen endlos scheinenden Minuten schien das Zittern des Pokémonleibes nachzulassen. Als Nacea noch einige Male tief durchgeatmet und den sich wiederholenden Worten Dans gelauscht hatte, hob sie den Kopf wieder aus dessen Armen und setzte sich wieder hin. Nicht unbedingt in gutem Zustand, aber wenigstens stabil genug, damit er sie hier allein lassen konnte. „Gut so, Kleines.“, wisperte Dan da und strich noch einmal über Naceras Kopf. „Nun musst du aber noch etwas für mich machen. Schaffst du das?“, fragte er und nach einigem Zögern nickte das Aquana scheu. „Bring Eamon zurück zu Jade. Er kann nicht allein durch dieses Wasser schwimmen. Und pass drüben mit Valor zusammen auf sie auf, hm?“, erbat er. Selbstredend nicht für Eamon und ebenso wenig für Jade, sondern einzig, damit das Aquana das Ufer verließ, an dem sich offenkundig eine Leiche befinden musste. Das Wasserpokémon scheute kurz, verschwand dann aber doch im Wasser. Das andere Ufer, das war schließlich viel sicherer als dieses hier – wie hatte sie das nur vergessen können …
Dan indes richtete sich auf und erst, als das Wasserwesen drüben auftauchte und sich kurzerhand hinter Jade postierte, wandte er sich um. Er schenkte Rhonan nur einen sehr kurzen Blick, ehe er sich in die Richtung begab, in der er Naceras Fund vermutete. Er folgte also dem Weg, aus dem sie sie hatte herauspreschen gesehen. Ohne den Blick zu wenden, sprach er aber dennoch zunächst Rhonan an. Er selbst war einiges gewohnt, Leichen in diversen Zuständen bereiteten ihm keinerlei Sorgen oder Probleme, aber Rhonan sah das sicher nicht jeden Tag. Und auch, wenn er gewiss stärkere Nerven hatte als die anderen Pokémon an Jades Seite, er musste dennoch wissen, worauf er sich einließ.
„Wenn du willst, kannst du auch am Ufer warten.“, sagte er knapp. „Versteh mich nicht falsch, ich traue dir definitiv zu, Anblicke dieser Art ohne Probleme zu überstehen, aber solche Bilder machen auch erst dann Schwierigkeiten, wenn man es nicht erwartet.“, fügte er an, wobei man seinem Ton entnehmen konnte, dass diese Worte weder abwertend, noch behelligend gemeint waren, sondern durch und durch gut. „Solltest du dennoch bis zum Schluss mitkommen wollen … Tu dir selbst einen Gefallen und erzähle jemandem davon. Valor und Yakira üben diese Arbeit schon einige Jahre mit mir aus, sie sind sicher gern für dich da.“, sprach er da noch, wobei er Rhonan tatsächlich einen Blick zuwarf. Es war ihm im Grunde einerlei, wie sich das Rizeros entschied, denn es lag alles anderer als in seiner Gewalt. Sobald er eine entsprechende Antwort erhalten hatte, nickte er jedenfalls und wandte sich dem enger werdenden Gang zu. Rhonan würde sich sicher an einigen Stellen durchquetschen müssen …
Einige Ecken später aber – Dan hatte die verwässerten Blutspuren selbst auch längst entdeckt und war ihnen gefolgt, versucht, die Spuren nicht noch mehr zu verwischen, als es Nacera und die Umgebung an sich ohnehin schon getan hatten – fand er auch, womit er gerechnet hatte. Die Überreste eines Mannes, mit offenkundig aufgerissener Kleidung und entsprechenden Verletzungen. Ohne zu zögern näherte er sich dem Leichnam und betrachtete ihn eingehend. Eindeutig am Blutverlust verstorben und sonst dem Profil entsprechend, das sie erstellt hatten. Dan friemelte einige Handschuhe aus seinen Taschen, um nichts mit bloßen Händen zu berühren, bevor er die Jacke lüftete um die Wunden darunter genauer zu betrachten. Dass er es überhaupt aus dem Wasser herausgeschafft hatte … Es war schon ein Wunder, dass er bei den zahlreichen Terrassen, die er herab gestürzt war, überhaupt noch gelebt hatte, als er am Ufer ankam. Mit seinem Visocaster machte er da einige Aufnahmen für die Berichte, sobald er alles ohne viele Berührungen betrachtet hatte. Dann erhob er sich auch schon wieder. Sie durften die Leiche nicht bewegen, bevor nicht ein anderes Team alles gesichert hatte, was sich hier noch finden ließ. Nun, vermutlich nicht viel, aber den Regeln musste eben Folge geleistet werden. Stattdessen sprach er in den Visocaster, um Robbie den Fund mitzuteilen. In ruhigem Ton und Unmengen Fachsprache, selbstredend, denn Jade musste die ganzen Details ja nicht auch noch mit anhören. Dann wandte er sich auch schon wieder Rhonan zu.
„Hier streunen sicher noch einige Wildpokémon herum. Wenn sich eines nähert, sollten wir es verscheuchen. Je mehr Spuren verwischt werden, desto schwerer ist am Ende meine Arbeit.“, sagte er. Ob das Rizeros seinem Ton entnehmen konnte, dass er mit diesem Ausgang der Geschichte alles andere als zufrieden war? Klar, der Kerl hier konnte niemandem etwas antun. Aber wenn er ihn früher gefunden hätte, vor den letzten Morden oder direkt nachdem man ihm den Fall überantwortet hatte … So oder so, er konnte es, so sehr es ihn auch verstimmte, nicht mehr ändern – und nun musste er auf ein Team der Spurensicherung warten. Hoffentlich waren die Polizisten in Lostlake City wenigstens dazu zu gebrauchen.
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Dieser wandte sich nun an Rhonan, erklärte ihm, das der folgende Anblick vielleicht nicht leicht werden würde und er, sollte er sich entscheiden, ihn zu begleiten, auf jeden Fall mit jemandem darüber reden sollte. Rhonan schnaubte nur; er konnte die Sorge des Mannes nicht recht verstehen. Nicht etwa, weil er nicht vielleicht recht hatte, sondern eher, weil er bisher immer davon ausgegangen war, dass es Dan absolut nicht interessierte, was mit Rhonan war. Dieser Tag hielt offensichtlich zahlreiche Überraschungen bereit. Rhonan aber hatte sich längst entschieden. Jade hatte ihn hierher geschickt, um auf Dan aufzupassen und ihm vielleicht irgendwie zu helfen, da würde er sicher nicht nur am Ufer herum stehen. Er sah noch einmal zu Jade zurück, der das Herz schwer wurde, als Dan und Rhonan in der Spalte verschwanden. Sie wollte die beiden nicht aus den Augen verlieren und würde mit jeder Sekunde nervöser, in der sie nicht wusste, was mit ihnen war. Rhonan musste sich anstrengen, um überhaupt zum Ort des Geschehens hindurch zu kommen, dort angekommen starrte er jedoch zunächst nur auf den leblosen Körper. Dan hatte Recht damit gehabt, dass der Anblick nicht gerade einfach war. Der Mann war mehrere Terrassen hinunter gestürzt, hatte sich zahlreiche Schrammen zugezogen und war schließlich am Blutverlust gestorben. Dass Rhonan den Anblick nicht so schnell vergessen würde, stand außer Frage, aber er würde das aushalten. Während Dan Fotos vom Tatort machte, blickte sich Rhonan aufmerksam um, um den Mann im Fall der Fälle schützen zu können. Noch waren keine wilden Pokémon aufgetaucht, aber wer wusste schon, wie lange das noch so bleiben würde? Als sich Dan ihm wieder zuwandte, sah Rhonan zu ihm und nickte auf seine Worte. Sollten Wildpokémon auftauchen, würde er dafür sorgen, dass sie wieder verschwanden. Er würde Rhonan gern fragen, ob er anderweitig helfen konnte, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte, weshalb er letztlich wieder auf den Leichnam blickte. Dan war offenkundig nicht begeistert davon, Rhonan wusste aber nicht genau, aus welchem Grund und was ihn störte. Dafür kannte er ihn zu wenig und im Grunde war es ihm fast egal. Er war nur hier, weil es Jade half.
Diese trat mittlerweile von einem Fuß auf den anderen, während sie darauf wartete, dass die beiden wieder auftauchten. Als der Visocaster von Dans Kollege – Robbie? – einen Ton von sich gab, wandte Jade ihren Blick zu dem Mann, der die Nachricht empfing, dass eine Leiche gefunden wurde. Sein Ton war ruhig, er benutzte aber so viel Fachsprache, dass Jade kaum ein Wort verstand. Tatsächlich war das für sie aber auch nebensächlich, sie war nur froh, dass es Dan gut ging. Dieses Gefühl konnte sie allerdings nicht richtig greifen. Am liebsten wollte sie diesen Ort für heute einfach verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen. Dieser Ort war nach wie vor wunderschön, aber nach dem, was heute alles passiert war, wünschte sie sich einfach nur ein wenig Sicherheit – für alle Anwesenden.
- Jade
- Auserwählte
SP#010 with „Jade Adamaris“
Indes lauschte auch Valor den Informationen, die Dan durchgab. Sie arbeiteten schon so lange zusammen, dass er, ebenso wie Yakira, mit den meisten Kürzeln irgendetwas anfangen konnte. Es schien nicht gut auszusehen und valor wusste schon, wie Dan wohl vor sich hin grummelte – dazu musste er nicht neben ihm stehen. Wichtiger war hier aber ohnehin, dass er sich jetzt ein wenig an Nacera schmiegte, um sie aufzumuntern. Robbie indes musterte Jade und schien einiges zu überschlagen.
„Etwa zehn Minuten, wenn sie sich hinauf fliegen lassen. Da sollten zumindest die ersten eintreffen. Sollten sie zu Fuß sein, müssen wir mit einer halben Stunde rechnen.“, antwortete er, nachdem er entschieden hatte, dass diese Informationen geteilt werden konnten. Sie sagten ja im Grunde auch überhaupt nichts aus. „Je nach Terrain und Situation dauern Untersuchungen von einer Stunde bis hin zu vier oder fünf, gemessen an Teamstärke und Begehbarkeit. Meinen Berechnungen zufolge sollte diese hier etwas Zeit in Anspruch nehmen, müssen wir davon ausgehen, dass nicht mehr als zwei Personen zum Subjekt vordringen können. Eine Person, wenn Dan vor Ort bleibt, was wahrscheinlich ist.“, fügte er dann hinzu, nachdem er Jade nochmals gemustert hatte. Bevor sie nochmals fragte – und das war wahrscheinlich –, klärte er das lieber sofort. Valor beobachtete das alles auch nur und stupste Jade an. Mit einem offenen Blick und einer entspannten Haltung vermittelte er ihr, dass schon alles gut gehen würde – Dan hatte ja schon viel schlimmeres erlebt und auch Jade hatte schon einiges hinter sich! Also war ganz sicher kein Grund zur Sorge.
Es dauerte da auch tatsächlich nicht mehr lange, bis die Spurensicherung kam und nachdem Robbie und Callum alles mit ihnen geklärt hatten, kämpften sich zwei Leute zu Dan und Rhonan durch, die ihnen da auch erst einmal Platz machen musste. Nur missmutig verließ Dan den Schauplatz – und das auch nur nach strikten Anweisungen, wie die Leute hier zu arbeiten hatten, immerhin unterstützten sie den IVES und sollten daher besser darauf achten, sich diesem qualitativ anzupassen. Nach einigen weiteren Rücksprachen am Ufer – er hatte sich mit kurzem Blick vergewissert, dass Nacera noch an Ort und Stelle saß und Jade nicht von der Seite wich –, ließ er sich schließlich von einem der Flugpokémon zurück tragen, wobei er Rhonan gleich mit sich rüber nahm und am andere Ufer angekommen wieder frei ließ. Zu Jade tretend, warf er ihr den Pokéball des Rizeros‘ locker entgegen, stiefelte aber danach erst einmal mit düsterem Blick an ihr vorbei zu seinem Team, dem er weitere Anweisungen gab. Cuckoo wurde da zu derjenigen auserkoren, die für alle eine Mitfahrgelegenheit arrangierte – mit der Anweisung, mit Robbie zusammen direkt zurück nach Malvenfroh City zu fliegen und mit dem Papierkram zu beginnen. Callum hingegen würde wohl noch ein, zwei Tage hier in Lostlake bleiben und die Daten der Spurensicherung aufarbeiten, bevor sie gesammelt und sortiert auf Dans Schreibtisch wanderten. Erst, als alles abgesprochen war, wandte er sich Jade wieder zu. Er kraulte kurz Nacera, dich sich gleich an seine Beine drückte.
„Ich werde bis heute Abend hierbleiben, aber Cuckoo und Robbie fliegen bei der ersten Gelegenheit zurück. Du kannst dich ihnen anschließen – hier gibt es ohnehin nicht mehr viel auszugraben und darüber hinaus solltest du wohl ohnehin ins Warme.“, teilte er ihr mit. Er erwartete eigentlich gar nicht, dass sie dem nachkommen würde, dazu kannte er ihre Sturheit gut genug. Entsprechend wenig verwundert war er, als sie ablehnte, weshalb er sich nur an Rhonan wandte. „Danke.“, sagte er knapp, bevor ein Blick zu Valor reichte, damit der sich dem Koloss zuwandte – natürlich so, damit Nacera ja nichts zu hören bekamen. Was hatte er denn so gesehen? Wie fühlte er sich? Wollte er reden? Valor würde ihn jedenfalls nicht hängen lassen, wenn es da irgendeinen Bedarf gab – er konnte sich noch gut an diesen Vorfall damals erinnern, als sein altes Leben zerschellte …
Entsprechend seiner Ankündigung zog sich das alles noch bis zum Abend hin – oder besser, bis in die Nacht hinein –, mittlerweile waren sie aber zumindest in die Stadt zurückgekehrt und saßen auf dem dortigen Revier. Dan hatte bereits mit einem seiner Vorgesetzten telefoniert, demzufolge er spätestens morgen noch einmal im Krankenhaus aufzutauchen hatte, bevor er sich einfallen ließ, ins Büro zu kommen. Wenig gut gestimmt war die Arbeit also weiter gegangen, nachdem er sichergestellt hatte, dass man Jade trockene Klamotten angedreht und ihr danach eine Decke übergeholfen hatte, neben einem kurzen Imbiss, der aber kalt und deshalb genauso gut war, wie auf jeder anderen Wache. Jetzt näherte sich das alles dem Ende, sodass Dan nach einem Flugtaxi rufen konnte. Ein paar mahnende Worte gab es zum Abschluss noch, nachdem er ein Quartier für die Nacht vehement abgelehnt hatte – ebenso wie weiterführende Untersuchungen hier vor Ort in Lostlake City. Gerade kam knüpfte er sich eine – für seinen Geschmack furchtbar hässliche und auch etwas zu enge – Jacke zu, die man ihm als Ersatz für seine längst durchnässte gegeben hatte und unter der sich sein Rücken unangenehm Wund anfühlte. Der Gang unter die Dusche, wenn er heimgekehrt war, würde furchtbar werden, aber es blieb besser, als hier zu verweilen. Als er den Blick auf Jade richtete, sprang Valor auch schon auf, der ihr die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen war, während Nacera mittlerweile dazu überredet werden konnte, sich in den Pokéball zurückzuziehen.
„Bist du bereit? Das Flugtaxi wartet vor der Stadt auf uns.“, fragte er sie, wobei er noch einmal die Taschen und deren Inhalt überprüfte. Er durfte nichts vergessen, nur weil er in unbequemen Klamotten steckte, die eben nicht die seinen waren. „Der Flug wird wohl eine Weile dauern …“, murrte er außerdem beiläufig. Man könnte meinen, er wäre nach diesem Tage unendlich erschöpft, aber wie so oft pulsten die Erlebnisse so durch seine Adern, dass sich davon noch nichts merken ließ. Klar, körperlich war er kaputt, doch sein Kopf arbeitete weiter und das würde so schnell sicher auch nicht aufhören. Sobald Jade fertig war, ignorierte er die Verabschiedung durch die Polizisten vor Ort geflissentlich, immerhin hielt er Jade aber zumindest die Tür auf, bevor er selbst hinaus trat und die erstbeste Gelegenheit nutzte, um sich eine Zigarette anzuzünden. Die letzte – und die war schon bei einem hiesigen Kollegen geschnorrt, weil seine eigenen dank seiner Jacke zum Abend hin längst durchtränkt gewesen waren. Was für eine Verschwendung. Nun, Hauptsache war ja, dass sein Feuerzeug heil blieb – sonst würde ihm Callina früher oder später den Kopf abreißen, sobald sie etwaige Probleme bemerkte. Ein tiefer Zug war da auch zügig getan, sodass das Nikotin direkt sein Gehirn fluten konnte. Die ersten Meter verblieb Dan schweigend, ehe er sich doch einmal streckte – was sich wiederum als großer Fehler erwies. Das würde er aber natürlich nicht kund tun. „Was für ein endlos beschissener Tag.“, fiel dann aber doch seine Zusammenfassung aus. Wenn er daran dachte, dass er daheim noch etwas kochen musste, damit alle was zwischen die Zähne bekamen … Vor allem Yakira und Shane warteten gewiss schon sehnsüchtig darauf, dass das schnöde Pokémonfutter vom Morgen gegen etwas besseres ausgetauscht wurde. „Hast du eigentlich an alles gedacht? Wenn wir zurück sind willst du doch hoffentlich nicht noch in die Wüste stapfen, oder?“, fragte er dann an die junge Frau gewandt. Aber wer ging schon ohne Hausschlüssel raus. Wobei, selbst mit Hausschlüssel traute er Jade solcherlei Dummheiten zu – von denen würde aber zumindest Rhonan sie heute hoffentlich abhalten können … richtig? Als der Führer des Flugtaxis in Sicht kam, warf Dan noch einen Blick zurück, da sie gerade die Meteorfälle und damit auch Lostlake City verließen. Hoffentlich würde er so schnell nicht mehr herkommen müssen …
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Es dauerte nicht lang, da hatten sich wirklich Menschen von der Spurensicherung zu ihnen durchgekämpft und machten sich gleich daran, zu Rhonan und Dan zu gelangen. Ersterer hatte dafür gesorgt, dass wilde Pokémon dem Tatort fernblieben, während letzterer sich weitere Spuren angesehen hatte. Beide wurden nun aber verdrängt, denn die Spurensicherung benötigte Platz. Dass Dan ihnen genaue Anweisungen gab bekam Jade selbstredend nicht mit; sie war allerdings heilfroh, als Dan von einem Flugpokémon wieder ans andere Ufer getragen wurde und er sicher wieder dort landete. Rhonans Pokéball fing Jade sicher auf, sichtlich erleichtert, dass Rhonan nichts passiert war und er nun wieder an ihrer Seite war. Ohne Umschweife entließ sie ihn auch wieder aus dem Ball, sodass er weiter über sie wachen konnte. Gleichzeitig sah sie Dan nach, der seinem Team sofort weitere Anweisungen gab. Die Frau und einer der Männer sollten bereits wieder nach Malvenfroh City aufbrechen, mit irgendeinem Flugtaxi, das die Frau organisieren sollte. Für die anderen sollte sie ebenfalls Mitfahrgelegenheiten organisieren. Jade hegte die Hoffnung, dass Dan vielleicht doch nicht die ganze Zeit über hier bleiben würde – allerdings wurde diese Hoffnung schnell zerstreut, als er wieder zu ihr aufschloss. Er würde bis zum Abend bleiben, Robbie und Cuckoo – was für ein seltsamer Name – würden aber bereits zurückfliegen. Jade konnte sich ihnen anschließen, wenn sie wollte. Und eigentlich wollte sie wirklich gern; doch irgendetwas hielt sie hier, bei Dan. Und es waren ja auch nur noch ein paar Stunden, richtig?
Je länger die beiden oben an den Wasserfällen verweilten, desto anstrengender wurde es, auf den Beinen zu bleiben, weshalb Jade irgendwann dazu überging, sich wieder auf den Boden zu setzen. Sie versuchte, sich die Zeit damit zu vertreiben, über ihre Erkenntnisse nachzudenken, darüber nachzugrübeln, was sie beim nächsten Mal anders machen konnte und Gespräche mit Rhonan und Valor zu führen, solange Dan eben beschäftigt war. Es zog sich allerdings endlos in die Länge und als sie endlich nach unten in die Stadt gehen konnten, war Jade wirklich froh darüber. Auf der dortigen Wache hatte man ihr saubere oder vor allem trockene Kleidung gegeben – ebenso wie eine Decke, die sie sich um den Körper geschlungen hatte. Mit Ausnahme von Rhonan waren all ihre Pokémon in ihren Bällen, ihre Kette in einer Tasche ihrer Hose verstaut und sie selbst…mittlerweile war sie tatsächlich derartig müde, dass sie auf dem Sessel, in dem sie Platz gefunden hatte, einfach eingeschlafen war. Die Ermittlungen zogen sich mittlerweile nämlich bis in die Nacht hinein. Es war längst nicht mehr einfacher Abend und Jade fragte sich innerlich, warum sie sich nicht doch für den Heimweg entschieden hatte, als sie die Möglichkeit dazu gehabt hatte. So ganz konnte sie darauf allerdings keine Antwort finden…logisch war es gewiss nicht gewesen. Als Dan schließlich zu ihr trat, wurde sie sanft von Rhonan geweckt, allerdings fiel es ihr schwer, die Augen zu öffnen. Sie zwang sich allerdings dazu, von ihrem Platz aufzustehen. Ihnen stand leider noch eine Heimreise bevor, denn in Lostlake City wollten beide Parteien nicht bleiben.
Kaum im Flugtaxi angekommen, Rhonan hatte sie natürlich in seinen Ball zurück gerufen, blickte Jade noch eine Weile über die Routen hinweg, die sie passierten, bis sie sich einfach hinsetzte, die Beine an den Körper zog und langsam wieder in das Reich der Träume verschwand. Der Flug dauerte wirklich recht lang, Jade bekam davon allerdings wenig mit. Erst als sie in Malvenfroh City angekommen waren, wurde sie abermals geweckt. Sie seufzte, als sie sich langsam erhob. Wieder einmal hatte sie nicht das Bedürfnis, sich großartig zu bewegen, sie konnte allerdings feststellen, dass das Taxi tatsächlich mehr oder weniger genau vor ihrer Haustür gelandet war. Sie mussten nur noch das Gebäude betreten, die Treppen nach oben nehmen und dann konnte sie endlich in ihr Bett fallen.
Nach einigen weiteren Sekunden dämmerte es ihr langsam. Dann fiel es ihr schlagartig ein: sie hatte Eridhna in der Wüste gelassen und mit ihm ihre Wohnungschlüssel. Denn es war eigentlich ihr Vorhaben gewesen, von Lostlake City aus wieder genau dorthin zu gehen. Ihre Wohnung hatte gar nicht auf dem Plan gestanden. Einen Ersatzschlüssel unter der beliebten Fußmatte gab es auch nicht. Jade hörte auf, in ihren Klamotten zu suchen und atmete einmal tief ein. Dan hatte sie extra noch gefragt, ob sie auch wirklich alles hatte und jetzt musste sie ihm offenbaren, dass dem doch nicht so war. Konnte der Tag eigentlich noch schlimmer werden?
- Jade
- Auserwählte
SP#011 with „Jade Adamaris“
Letzten Endes kamen sie auch endlich in Malvenfroh City an und das Flugtaxi landete vergleichsweise sanft, sodass die Insassen aussteigen konnten. Dan reichte dem Mann seine Personalien und die Daten seines Vorgesetzten, damit er eine Rechnung ausstellen konnte, bevor er Jade zur Wohnung hinauf begleitete, entgegen ihrer Verabschiedung unten bei der Tür, der er nur erwiderte, dass statt zu „überleben“ vielleicht ein tatsächlich ereignisloser Tag mal ganz angenehm wäre. Oben angekommen begann sie auch bald damit, ihre Schlüssel in ihren Taschen zu suchen. Als sie sie nach dem zweiten Versuch und unterdrückter Panik nicht fand, verschränkte er bereits die Arme vor der Brust und lehnte sich etwas zurück. Er hatte schon das Gefühl gehabt, dass ja noch irgendetwas schiefgehen musste. Das war einfach so an typischen Dan-Jade-Tagen. Er wäre irritiert gewesen, wenn nichts mehr hinzugekommen wäre. Und wenn nicht irgendetwas hier bei Jade gewesen wäre, dann wäre entweder etwas auf seinem Heimweg passiert oder er hätte erneut eine verwüstete Wohnung vorgefunden. Irgendetwas in der Art eben. Als Jade dann schließlich offenkundig resigniert zugab, dass es heute nicht in ihre Wohnung gehen würde, seufzte er nicht einmal. Das kleinere Übel, sagte er sich. Besser ein fehlender Schlüssel als eine neue Wohnungseinrichtung. Er nickte daher nur, als sie von ihrem in der Wüste liegen gelassenen Schlüssel erzählte, bevor beide runter gingen. Als sich die Archäologin dort wieder einmal verabschieden wollte, nickte Dan noch einmal, während Valor sie beide – müde und still – beobachtete. Dan löste seine verschränkten Arme, um Jade gegebenenfalls davon abzuhalten, direkt loszustiefeln.
„Vergiss es.“, kommentierte er da schlicht, ehe er sie schon tiefer in die Stadt lotste. „Selbst wenn wir von bestem Wetter ausgehen, wer sagt denn, dass du nicht auf halber Strecke im Sand einschläfst.“, fügte er an. „Du kommst mit zu mir.“, fiel seine ungewohnt entspannt ausgesprochene Entscheidung. Widerworte nicht geduldet. Valor bellte sofort zustimmend und stiefelte schon voraus. Dan bat Jade da stumm, dem Feuerhund zu folgen. Er würde jedenfalls erst dann selbst losgehen, wenn Jade sich in Bewegung gesetzt hatte, nicht, dass sie nach drei Schritten hinter ihm kehrt machte. „Ich habe sicher auch Klamotten parat. Und während ich etwas zu essen koche, kannst du duschen gehen. … Das Bad musst du dir aber vielleicht mit Nacera teilen.“, sprach er schließlich einige Minuten später, als sie dann endlich auf dem Weg waren. Der Weg zu den Residenzen war an sich nicht ewig lang, erschöpft bei Nacht streckte sich das alles aber durchaus. Bei den Residenzen angekommen schloss er die schweren Türen auf und ließ Jade eintreten. Es kam nicht oft vor, aber heute Nacht nutzte Dan sogar die Fahrstühle, statt wie sonst die Treppen zu nehmen. Oben angekommen war der Weg zur Haustür schnell gefunden, an welcher er ein kurzes Klopfzeichen gab – damit Shane und Yakira nicht auf dumme Ideen kamen. Als er die Tür schließlich öffnete, stand das Magnayen auch schon Spalier, um ihn, Valor und dann auch noch viel begeisterter Jade zu begrüßen. Dan kraulte sie nur kurz, bevor er das Licht einschaltete und sich an ihr vorbei schob, um die lästig enge Jacke auszuziehen. Er wollte lieber nicht wissen, wie die Verbände an seinem Rücken mittlerweile aussahen. Er hing die Jacke jedenfalls an einen entsprechenden Ständer und zog sich recht flink Schuhe und nach wie vor patschnasse Socken gleichermaßen aus, während er Jade mit einem kurzen Wink bedeutete, sich auszubreiten, wie sie es wollte. Ein weiterer Fingerzeig ging gen Schlafzimmer. „Da ist das Schlafzimmer. Schau mal im Schrank, ob du passende Klamotten findest. Und nicht vor Shane erschrecken, der liegt da sicher irgendwo im Weg herum. Lichtschalter ist links von der Tür.“ Er war indes bereits gen Küche gestiefelt, wo er schon den Kühlschrank aufriss, um zwei Flaschen Wasser rauszuholen. Er öffnete beide, verschloss die zweite aber wieder. Als er sie auf den Tresen stellte, fiel es ihm erst auf. Ein Blick zu Boden verriet ihm, dass Valor ihm mit unangenehm leuchtenden Augen entgegen blickte – das war nämlich eine eigentlich längst vergessene Angewohnheit aus der Zeit mit seiner Verlobten. „Sei still.“, zischte er da, wandte sich wieder dem Kühlschrank zu, um ein paar Kleinigkeiten herauszuholen, aus denen er ein schnelles Essen – eine Gemüsepfanne – bereiten konnte, bei dem auch genug für die Pokémon bei rum kam. Hoffentlich. Jetzt leerte er erst einmal die erste Flasche Wasser direkt zur Hälfte, bevor er den Pokémon Wasser hinstellte. Rhonan wollte sicher lieber irgendetwas in Händen halten, weshalb er ihm eine andere Schüssel füllte, als sie seine Vierbeiner nutzten. Als er das Wasser verteilt hatte, ließ er Nacera raus, die nur schnell einen Schluck nahm, bevor sie sich ins Badezimmer kämpfte. Vermutlich würde sie sich neben der Dusche einrollen. Indes hatte er schon die Pfanne heraus geholt. War auch alles andere als schwer in einer so durchorganisierten Küche.
Es dauerte nicht allzu lang, da war Dan auch endlich fertig. Er füllte nur zwei kleine Schüsseln – sie hatten eine Kleinigkeit auf der Wache gegessen, er ging daher grundlegend schon einmal davon aus, dass Jade ohnehin nichts zu sich nahm und er selbst brauchte nur eine geringe Menge, um seine Reserven aufzufüllen –, bevor er den Rest auf alle Pokémon aufteilte, wobei er die Schüssel, die für Valor bestimmt war, auf dem Tresen stehen ließ. Nachdem er die Schüsseln für sich und Jade auf dem Wohnzimmertisch abgestellt und Besteck dazu gelegt hatte, holte er kurzerhand ein Kissen und eine Decke aus dem Schlafzimmer, mitsamt der Klamotten für diese Nacht und den nächsten Tag. Den aufgesammelten Haufen platzierte er ordentlich neben dem Sofa, welches heute Nacht sein Schlafgemach sein würde, bevor er sich setzte – ohne sich anzulehnen, selbstredend. Die Schüssel war schnell ergriffen.
„Guten.“, kommentierte er, ehe er den ersten Bissen nahm. Hinter ihm in der Küche waren auch Shane und Nacera wieder angeschlichen gekommen, die sich über ihren Anteil hermachten, während Valor sich neben Dans Füßen ausstreckte.
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Der Weg zog sich ungemein, obwohl Jade letztlich feststellte, dass er gar nicht so lang gewesen war. Ihre erschöpften Beine und die Müdigkeit taten aber ihr Übriges, dass Jade das Gefühl hatte, jeden Moment entweder im Stehen einzuschlafen oder an Ort und Stelle umzufallen. Sie schaffte es aber bis zu den Residenzen, in denen Dan seine Wohnung hatte – in einem besseren Zustand hätte sie hier gewiss irgendetwas zu gesagt, gestaunt oder…es zumindest nicht unkommentiert gelassen, denn allein das Foyer war riesig. Treppen führten nach oben, sie nahmen aber den Fahrstuhl – wohl, weil Dan auch nicht mehr richtig konnte. Als Jade oben war, lehnte sie sich automatisch an die Wand, weil das Gefühl, nicht länger stehen zu können – oder es zu wollen – Überhand nahm, während Dan an die Tür klopfte. Als wenn ihm jemand aufmachen würde. Nur ein kurzer Gedanke ging Jade dazu durch den Kopf, der jedoch recht schnell verpuffte. Irgendwie war es auch viel zu anstrengend, noch über irgendetwas nachzudenken. Eine gewisse Nervosität spürte sie allerdings trotzdem – was ihr völlig unverständlich war. Sicher war sie bisher noch nie bei Dan zu Hause gewesen, aber es war ja auch nur eine Wohnung…und eben sein privates Reich, was die kommende Übernachtung irgendwie auch aufregend machte. Aber nein, darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken! Oder doch…?
Als Dan die Tür öffnete, trat Jade jedenfalls eher vorsichtig ein; da das Magnayen sie begrüßte, ging ihr Blick zunächst zu dem Pokémon. Eine gute erste Ablenkung!
Schließlich schloss sie den Schrank wieder und wandte sich um, nur um ihren Blick noch einmal durch das Schlafzimmer schweifen zu lassen. Warum da wohl ein Bilderrahmen verkehrt herum auf dem Tisch lag? Jade kam der Gedanke nur kurz und verschwand genauso schnell auch wieder. Sie wollte nur noch schlafen…also ging sie wieder um Shane herum nach draußen, wo sie Dan in der Küche klappern hörte. Nur kurz flammte die Frage auf, was er dort eigentlich noch machte, allerdings erschien ihr eine Dusche sinnvoller, als sofort nachzusehen. Das Bad war auch schnell gefunden – so viele Türen gab es immerhin auch gar nicht – und der Lichtschalter ebenso schnell gefunden. Sofort fiel ihr Blick auf das Aquana, das zusammengerollt neben der Dusche lag. Dan hatte ja bereits angekündigt, dass sie sich das Bad vermutlich mit dem Pokémon würde teilen müssen. Jade war das allerdings herzlich egal, sie hatte kein Problem damit, sich vor Pokémon zu entkleiden. Und wenn es Nacera störte, konnte sie ja genauso gut gehen! Jade jedenfalls entledigte sich ihres Schmuckes und ihrer Kleidung, die nicht mal ihre eigene war, weil sie noch in den Meteorfällen Ersatz bekommen hatte und stieg anschließend in die Dusche. Die Zeit darunter flog nur so an ihr vorbei und irgendwie konnte sie sich auch nicht daran erinnern, überhaupt Shampoo benutzt zu haben. Hatte sie aber! Ziemlich sicher jedenfalls. Ausgetreten und abgetrocknet – ein Handtuch hatte sie direkt im Bad gefunden – zog sie sich den Pullover über, der ihr, wie zu erwarten gewesen war, viel zu groß war. Aber er war gemütlich und weich und roch irgendwie nach ihm. Was definitiv ein Gedanke war, den sie schnellstmöglich abschütteln würde. Die Hose zog sie so fest wie möglich zusammen, wie sie erwartet hatte, war aber auch diese viel zu groß. Sei es drum, Hauptsache, sie hatte saubere Kleidung für die Nacht.
Noch mit nassen Haaren, die sie sich nur mit dem Handtuch ein wenig trocken gerubbelt hatte, trat sie so wieder aus dem Bad – und fand einen Dan vor, der mit Wasser und einer Schüssel Essen auf der Couch saß. Ihr fielen auch Decke und Kissen sowie Kleidung auf, die er sich wohl geholt haben musste. Er hatte aber hoffentlich nicht vor, ihrer statt heute auf der Couch zu schlafen, oder? Jade trat zu ihm und ließ sich im Schneidersitz auf der Couch nieder. Sie griff zur Wasserflasche, aus der sie einen ordentlichen Schluck nahm, dann nahm sie den Teller in die Hand. Es war zwar spät und sie hundemüde, sie musste aber feststellen, dass ihr Bauch leicht knurrte – und dass sie seit Ewigkeiten nichts gegessen hatte. Außer, man zählte die Kleinigkeit auf der Wache dazu… Zumindest kam es ihr so vor und das, was Dan da bereitet hatte, roch wirklich köstlich! Als sie die Gemüsepfanne probierte, war sie erneut erstaunt – aus irgendeinem Grund war sie nicht davon ausgegangen, dass Dan wirklich kochen konnte. Andererseits…er lebte allein und musste sich und die Pokémon versorgen. Jade sprach nichts von ihren Gedanken aus; sie wusste nicht ganz warum, hatte aber keine Ahnung, was sie sagen sollte und schwieg. Irgendwie war diese Situation ziemlich bizarr. Oder kam ihr das nur so vor?
- Jade
- Auserwählte
SP#012 with „Jade Adamaris“
„Der Weg war kürzer, als wenn du noch zu deinem Zelt aufgebrochen wärst.“, sprach er da nur. „Hätte ich dich ziehen lassen und dir wäre irgendetwas passiert, hätte das an meinem Ego gekratzt.“, gab er murrend zu. Sein Stolz als Polizist war eine Sache – aber war das wirklich der einzige Grund? Besser, er dachte nicht darüber nach. Jade lenkte seine Gedanken aber ohnehin schon auf seinen Rücken. Er blickte kurz über die Schulter, ehe er mit den Schultern zuckte. „Ich habe tatsächlich schon schlimmeres durchgemacht.“, überlegte er. Sein Rücken brannte, aber … es war wirklich nicht das schlimmste. Allerdings war er auch noch nicht unter der Dusche gewesen, wer wusste schon, wie das ausgehen würde. Er zeigte auf ein paar Narben, die trotz des Verbandes zu erkennen waren. „Siehst du die hier? Ein Messerangriff. Eine Schusswunde. Das Pokémon eines Verdächtigen.“ Er schob seinen Pony etwas hoch, damit sie die Narben an seinem Auge besser sehen konnte. „Ein Sheinux bei einem meiner ersten Einsätze.“ Er ließ die Hand sinken. „Ein wenig Schutt und der nahende Sturz einen Wasserfall hinunter sind da nur kurze Ergänzungen in meiner Enzyklopädie der Verstümmelungsversuche.“ Er lachte dunkel, Valor veranlasste das dazu, deutlich zu schnauben. Sicher, das Fukano war nie begeistert, wenn etwas passierte. Dan lehnte sich ein wenig zurück – ohne sich tatsächlich anzulehnen, natürlich. „Aber ganz ehrlich? Offene Wunden sind mir lieber. Man kann sie behandeln und den Heilungsprozess nicht nur beobachten, sondern auch beschleunigen. Ist besser, als in Treibsand zu versinken und mit dem Gedanken konfrontiert zu werden, jeden Moment zu ersticken.“ Diese Erfahrung … war furchtbar gewesen. Allein der Gedanke daran ließ ihn erschaudern. Enge. Wie er es hasste. Man verlor jede Kontrolle, wenn man irgendwo eingesperrt wurde – es gab nichts, was er mehr hasste, als das. Immer, wenn er die Kontrolle verlor, liefen die Leute in seinem Umfeld Gefahr, verletzt zu werden. Er schüttelte das Haupt – das war keine Zeit für solche Gedanken. Es war … keine Zeit für irgendwelche Gedanken.„Nun, wir werden sehen, wie gut sich mein Rücken unter fließendem Wasser macht. ... Was ist mit dir?“, sprach er da, wartete noch Jades Antwort ab. Nicht, dass es ihr insgeheim schlechter ging, als er hoffte! Letztlich aber richtete er sich auf. und ergriff die Sachen für die Nacht. „Ich bleibe heute Nacht hier im Wohnzimmer, du kannst also das Bett nehmen. Wenn du heute Nacht noch irgendetwas brauchst, nimm es dir aus den Schränken. Ich muss morgen früh …“, er ließ einen kurzen Blick zu der einzigen Uhr in seiner Wohnung schweifen. „… in etwa fünf Stunden los zur Arbeit. Ich sehe zu, dass ich leise bin. Bedien dich, wenn du aufstehst. Für Rhonan und Eamon ist natürlich auch genug da.“ Er warf dem Rizeros einen kurzen Blick zu, während er zum Bad trat. „Also …“, er überlegte kurz, griff sich sogar in den Nacken, was er sicher schon ewig nicht mehr getan hatte, immerhin war er ja kein dummer, nervöser Schuljunge mehr. „… Schlaf gut. Oder, so gut es eben geht.“, sprach er da, wollte schon im Bad verschwinden, hielt aber kurz inne. „Richtig … Rhonan, wenn du Shane aus dem Zimmer scheuchst, kannst du natürlich bei Jade schlafen. Da findest du sicher eine Möglichkeit …“ Er war sich ziemlich sicher, dass Rhonan lieber nahe bei seiner Trainerin sein wollte. Immerhin verbrachte die die Nacht bei einem fremden Kerl, den das Rizeros zusätzlich nicht einmal leiden konnte. Jetzt verschwand er aber erst einmal im Badezimmer, ließ Nacera noch mit hinein, ehe er die Tür verschloss. Er atmete tief durch – irgendwie ging sein Herz etwas schneller. Seltsam. Vielleicht hatte er mehr abbekommen, als er geglaubt hatte? Ein Kopfschütteln. Er sah in den Spiegel, ehe er sich daran machte, den Verband zu lösen, sobald er das neue Verbandsmaterial aus dem Medizinschrank genommen und bereit gelegt hatte. Sah übel aus – aber auch wieder nicht so schlimm, wie es hätte sein können. Vielleicht hatte er Glück, und seine Tattoos wurden davon gar nicht beeinträchtigt? Da hieß es wohl, abwarten … Ein Nicken, bevor er schließlich bereit war unter die Dusche zu steigen. Seine Gedanken kreisten – so sehr, dass er gar nicht bemerkte, wie sehr das Wasser ihm auf der Wunde brannte. Es war irgendwie nebensächlich. Und die Dusche half, seine Körpertemperatur wieder auf ein Level zu heben, auf dem es normal war. Das war … um so vieles besser …
Er hatte viel zu lange geduscht. Die Hitze w´hatte ihn letzten Endes unter dem fließenden Wasser gehalten, sodass er zu viel kostbare Zeit zum Schlafen vergeudet hatte. Selbst Schuld. Er versorgte bestmöglich seine Wunden, ehe er schließlich Valor dazu brachte, etwas zu essen. Es dauerte nicht lang – das Fukano und er waren allein, Valor fraß alles auf. Sobald Dan sich dann schließlich für eine viel zu kurze Nachtruhe auf die Couch lümmelte, schmuste sich der Feuerhund direkt an ihn. Er schlief schnell ein – immerhin etwas, richtig? Der Wecker war allerdings erbarmungslos und holte ihn bald wieder aus den Federn. Er fühlte sich gerädert. Wenn es aber etwas gab, das stärker war als sein Wunsch, im Bett zu bleiben, dann war es seine Disziplin. Er hasste sich selbst dafür. Er aß ein karges Frühstück – eine Scheibe Brot, gepaart mit dem ersten Kaffee –, bevor er das Geschirr abwusch und sich fertig machte. Er überlegte, bevor er eine Kleinigkeit zum Frühstück für Jade, Rhonan und Eamon bereitete. Eine Sorge weniger, als er es in den Kühlschrank stellte. Ein Zettel war ebenfalls schnell gefunden, welcher auf dem Küchentresen platziert wurde. „Morgen, Frühstück ist im Kühlschrank, das Essen für Yakira und Nacera steht im Schrank links über der Spüle; schließ ab, wenn du gehen solltest; denk dran, wenn irgendetwas ist, geh zum Arzt oder warte hier, bis ich zurück bin!“ – das stand dort. Er sah noch einmal nach Nacera, die jedoch friedlich schlummerte. Sollte sie ruhig. Er würde sie hier lassen. Er zog sich trockenes Schuhwerk über, was Shane und Valor zu ihm trieb. Auch Yakira hob kurz den Blick.
„Pass auf unsere Gäste auf, hm?“, bat er das Magnayen welches nur kurz nickte, ehe es sich zur Schlafzimmertür schleppte, um sich davor wieder einzurollen. Mit den anderen beiden trat er vor die Tür. Den Schlüssel beließ er an Ort und Stelle, so seltsam sich das auch anfühlte. Es brachte ja nichts, Jade einzuschließen … oder den Schlüssel einfach nur mitzunehmen, um ihn eben dabei zu haben. Und so, wie er Jade kannte, würde sie wohl bei der ersten Gelegenheit die Flucht ergreifen. Den Schlüssel würde sie sicher unten am Schalter hinterlegen – das wäre die einfachste Wahl, richtig? Ein Kopfschütteln – er musste zur Arbeit. Unterwegs würde er Shane etwas zu Essen kaufen. Oder hatte er noch Vorräte im Büro? Nach der kurzen Nacht war er sich dessen nicht mehr allzu sicher … Kaum draußen, glimmte so erst einmal eine Zigarette. Vielleicht half die ihm beim Denken. In seiner Müdigkeit schwenkten seine Gedanken aber immer wieder zum gestrigen Tag zurück – allerdings nicht des Falls wegen. Er dachte eher an Jade. War es richtig, sie allein zu lassen? Was, wenn sie sich nach gestern erkältet hatte und … Hilfe … oder dergleichen brauchte? Ein Kopfschütteln – keine Zeit dafür! Himmel, er hatte so im Gefühl, dass dieser Bürotag wirklich, wirklich lang werden würde …
- Dan
- Congrescelus Mitglied
Schließlich kam die Sprache darauf zu sprechen, was Jade sich schon längst gedacht hatte: die Schlafsituation der heutigen Nacht. Dan hatte tatsächlich vor, auf dem Sofa zu schlafen, was ihrer Meinung nach überhaupt nicht ging. Und dann erwähnte er auch noch, dass er in gerade einmal fünf Stunden schon wieder zur Arbeit stiefeln wollte, als wäre nie irgendetwas gewesen. Das war auch das erste Mal, seitdem sie diese Wohnung betreten hatte, dass sie tatsächlich protestierte.
Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ebenfalls aufzustehen, sobald Dan zur Arbeit musste, um nicht allein in seiner Wohnung zu verbleiben. Tatsächlich bekam sie jetzt aber nicht einmal mit, dass er aufwachte und sich fertig machte, geschweige denn, dass er die Wohnung verließ. Es dauerte noch mehrere Stunden, bis sie ebenfalls die Augen öffnete – und sich noch immer in Dans Schlafzimmer befand. Es war also kein Traum gewesen. Wie spät war es? Sie konnte es nicht sagen. Normalerweise schlief sie nicht lang, jetzt fühlte sie sich, als könnte sie gut auch noch einmal wieder einschlafen. Es war still in der Wohnung, Rhonan war aber längst erwacht und blickte auf sie hinab. Langsam richtete sich Jade auf und musste feststellen, dass ihr ganzer Körper irgendwie schmerzte. Es war ein wenig, als hätte sie Muskelkater überall. Im Bett sitzend sah sie sich im Raum um, sodass ihr Blick auch wieder auf den Fotorahmen fiel. Sie hütete sich allerdings, hier irgendetwas anzufassen – es war schon genug, dass Dan ihr überhaupt erlaubt hatte, hier zu übernachten. Letztlich stand sie auf, auch wenn ein kleiner Teil von ihr lieber noch liegen geblieben wäre und machte sich daran, das Bett zu machen. Sie wollte es nicht unordentlich zurück lassen. Anschließend trat sie aus dem Schlafzimmer heraus, wo sie beinahe über Yakira gestolpert wäre. Das Magnayen war also immer noch hier! Hieß das, dass Dan doch nicht zur Arbeit gegangen war? Nach einem kurzen Blick durch die Wohnung musste Jade allerdings feststellen, dass er nicht mehr hier war. Die leise Enttäuschung verdrängt sie schnell in eine hintere Ecke, immerhin war die ja auch völlig unberechtigt.
Anschließend suchte sie zunächst ihre Sachen zusammen, denn dort waren auch ihre Pokébälle – bzw. Eamon, den sie vorsorglich lieber im Ball gelassen hatte. Dans Sachen
Der Schlüssel war geschnappt, die Tür abgeschlossen und die Residenzen schnell verlassen. Die Treppe zu nehmen war, wie sie feststellen musste, keine gute Idee gewesen, nun aber auch nicht mehr zu ändern. Draußen atmete sie tief die Luft ein; es war schon später Vormittag, wie sie hatte feststellen müssen und es gab noch so viel zu tun! Also wollte sie sich beeilen, Dan seinen Schlüssel vorbei zu bringen. Er hatte ja gestern erwähnt, dass er im Büro arbeiten würde, als sie protestiert hatte, dass er überhaupt arbeiten ging. Also sollte sie ihn dort ja wohl antreffen. Die Möglichkeiten, dass sie den Schlüssel auch einfach am Schalter hätte hinterlegen können, hatte sie gar nicht in Betracht gezogen. Demnach machte sie sich jetzt auf den Weg zu Dans Arbeitsplatz. Auch wenn sie noch nie dort gewesen war, wusste sie ziemlich genau, wo der sich befand, weshalb sie auch mehr oder weniger schnell dort angekommen war; jegliche Gedanken, die ihr auf dem Weg bis dahin kamen, verdrängte sie geflissentlich. Als sie das Gebäude betrat, trat sie zielsicher zum Empfang; das Gebäude war abgesichert und sie würde nicht einfach hindurch spazieren können, wie es ihr gerade beliebte. Vermutlich würde sie dann eher verhaftet werden und darauf hatte sie heute nicht auch noch Lust.
- Jade
- Auserwählte
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