[Juni 3013] Ein Neuanfang
Forgotten Destiny :: Outgame :: » Kanalisation « :: Szenen
Seite 1 von 1 • Teilen
Ein Neuanfang
Ort: Malvenfroh City
Datum: Juni 3013
Teilnehmende Personen: Synodia & Valentin
Handlung: Dem Jungen bleibt nichts Anderes mehr übrig als auf den Straßen von Malvenfroh City zu betteln und trifft dabei unerwartet eine Frau die sein Leben wieder in die positive Richtung verändert. Zu Anfang erweckt es nicht unbedingt den Anschein das es so passieren wird, aber mit der Zeit erkennt auch Synodia einen Zweck für den immerfröhlichen Bettelknaben und stellt ihm letzten Endes die Organisation Atrahasis vor.
- Gast
- Gast
Malvenfroh City#001 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Der Schreck von heute morgen saß noch tief in seinen Knochen und irgendwie wollte der Junge nicht das Gefühl loswerden, dass ihm einer der Hafenarbeiter auf den Fersen gewesen war. Zwar hatte er sich einige Stunden auf der ausgeschilderten Route 110 verstecken und ausruhen können, aber sein Plan hatte sein Ende gefunden. Zurück in die unbekannte Stadt konnte Valentin jetzt nicht gehen und auf der Route konnte er genauso wenig bleiben, weshalb er sich an dem Radweg orientierte und dessen Verlauf verfolgte. Irgendwo musste die doch enden, im besten Fall in einer anderen unbekannten Stadt die laut den Schildern Malvenfroh City heißen musste. Auf dem Weg dahin waren ihm schon seltsame Pokémon begegnet, die es in Kanto nicht so oft oder gar nicht gab und glücklicherweise ließen sie den müden Jungen in Ruhe. Ein Kampf wäre fatal gewesen, weil er die Typen aller Pokémon unmöglich kennen konnte und wenn jetzt einer seiner Pokémon ernsthaft verletzt worden wäre, war nicht klar wie weit das nächste Pokémon-Center entfernt gewesen war. Deshalb hielt er sich von dem sehr hohen Gras fern und mied auch die bewaldeten Teile der Route, um Ärger mit wilden Pokémon zu vermeiden und um sich nicht vor lauter Umwegen zu verirren. So gerne er reiste und alles mit neugierigen Augen bestaunte, blieb er eisern auf den direkten Weg.
Dieser vorsichtige Marsch kostete Val zwei Stunden, wobei er nicht wissen konnte ob die Zeit im Rahmen lag oder unnötig in die Länge gezogen wurde. Hauptsache war aber das er heil in der Stadt angekommen war, die sich ganz anders als Kantos Städte anfühlte. Das musste ihm so vorkommen, weil es vollkommen neu für ihn war allein ohne seine Mutter eine neue Stadt zu besuchen.
Es war bereits nach ein Uhr gewesen und wenn er ehrlich sein sollte, war der Blondschopf noch immer ganz schön müde und kraftlos gewesen. Ein Blick in seinen leeren Rucksack und ihm wurde bewusst was er nicht überlegt hatte: Er hatte rein gar nichts zum Essen und Trinken mehr übrig gehabt und das Geld fehlte ihm leider auch. Fast der letzte Pokédollar war für die Magnetbahn ausgegeben worden und das was er übrig hatte, reichte nicht wirklich für eine richtige Mahlzeit. Geschweige denn für den heutigen Tag. Seine Pokémon waren auch sehr hungrig gewesen. Die Nido-Geschwister gaben sich zwar mit etwas Gras und seltsamen Früchten zufrieden und das Sandan probierte zögerlich selbst davon, aber wirklich satt waren sie nicht gewesen. Sie zankten deshalb untereinander wegen ein Stück Gebäck, denn richtiges Pokémon-Futter war einfach zu teuer gewesen und dann hätte Valentin sich selbst kein Brötchen vom Bäcker kaufen können. Bei seinem knurrenden Magen dachte er noch nicht einmal an Morgen, aber dafür an heute Nacht die er auf der Straße verbringen müsste. Das Kind konnte nämlich nirgends hingehen und es war ihm unangenehm gewesen, um in einer Herberge zu betteln eine Nacht oder zwei dort schlafen zu dürfen. Sein gesamter Plan war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, was ihm traurigerweise jetzt bewusst wurde. Es war ein großer, dummer Fehler ohne zurück gewesen.
Es fiel ihm bereits auf wie er von allen Seiten angesehen und regelrecht angestarrt wurde. Die blauen Flecken konnte er bei dem falsch gewählten Shirt nicht verdecken, ebenso wenig das Veilchen und die Schrammen. Valentin hatte das Mitleid auf seiner Seite gehabt, aber betteln kam für ihn überhaupt nicht in Frage. Es gehörte sich einfach nicht, dabei war seine Situation eine echte Notsituation gewesen und er wollte nur sich und seinen Pokémon etwas zu Essen kaufen können. Seine Pokémon sollten Energie sparen und befanden sich deshalb in ihren Pokébällen. Einzig und allein er irrte auf den Straßen umher und zerbrach sich fürchterlich den Kopf. Wäre es so schlimm um etwas Kleingeld zu fragen? Eigentlich nicht, denn seine Mitmenschen würden es ihm dann freiwillig geben und wenn sie nicht wollten, hatten sie sicherlich ihre Gründe gehabt den er akzeptieren würde. Trotzdem blieb er verklemmt abseits der belebten Fußgängerzone stehen, um sich seine nächsten Schritte genaustens zu überlegen. Er überlegte wie er fragen könnte ohne unhöflich zu wirken. Nett wirkende Menschen kamen immer wieder vorbei, aber er hatte keinen Mut gehabt um sie zu fragen. Leider jagten ihm Männer nach wie vor schreckliche angst ein, aber selbst Frauen sprach er nicht an. Ein unbekanntes Gesicht nach dem anderen tauschte mit ihm Blicke aus, was nur dabei blieb. Gedanklich redete er sich seine auswegslose Lage ein und mit einem tiefen Atemzug ging er auf eine Frau zu bei der er denkt eine Chance zu haben. Mit seinem naiven Denken erweckte die Blondhaarige mit den roten Augen einen sehr freundlichen Eindruck, was ein Versuch wert gewesen war. „Entschuldigung...“, hielt er sie wenig selbstsicher für einen Augenblick auf. Das war dem Jungen auf eine unerklärliche Weise peinlich gewesen, weshalb er zuviel Scham empfand um sie anzusehen. Wie ein kleines Kind blickte er betreten zu Boden und griff mit seinen Händen fest an den Stoff seines Shirts, um für sich selbst die Illusion von Halt zu erschaffen. Seine Stimme klang heiser und bedrückend leise als er die nachfolgenden Worte versuchte auszusprechen:„Haben Sie ein wenig Kleingeld übrig, dass Sie mir geben könnten?“ Vorsichtig wagte er den Blick zu ihr auf, was nur bei einem vorsichtigen Aufsehen blieb.
Zuletzt von Valentin am 07.01.18 13:55 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #001 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Es war ein herrlicher Tag, die Sonne schien und es war warm - Synodia wollte das ausnutzen um was auch immer zu tun. Irgendetwas würde ihr schon einfallen. Vielleicht würde sie ein Erdbeereis kaufen! Nichts ging doch über Erdbeereis. Jedenfalls war das ihre - geheime - Meinung. Gemeinsam mit ihrem Skuntank Mephitus lief sie durch die Straßen der Stadt, an ihrem linken Arm befand sich ein Verband, denn vor wenigen Tagen hatte sie sich mal wieder als Versuchskaninchen missbraucht. Aspidela hatte sie gebissen, auf ihren Wunsch hin, sodass sich nun zwei Löcher in ihrem Arm befanden. Glücklicherweise war ihr nichts weiter passiert und ihr ging es gut. Leider hatte das Experiment nicht zu ihrer Forschung beigetragen, aber irgendwann würde sie schon den großen Durchbruch erzielen! Und Hinweise nach der Tafel? Nun, die waren so gut wie gar nicht vorhanden. Wirklich sehr deprimierend, aber was sollte sie schon machen? Sie hatte das Gefühl, die ganze Arbeit allein machen zu müssen. Auf diese Weise würden sie nie voran kommen. Aber das schien ihr Team einfach nicht zu interessieren. »Irgendwann werde ich sie alle feuern.« meinte Synodia und ließ ihr Pokémon somit an ihren Gedanken teilhaben. Eigentlich war sie stets in Begleitung ihres Sleimok, doch sie hatte im Augenblick keine Lust, von allen möglichen Menschen angestarrt zu werden. Und das würde zwangsläufig passieren, da der Geruch ihres Pokémon nun einmal ziemlich mieserabel war. Nicht, dass sie das noch riechen würde, doch ihr Skuntank versprühte keinen so üblien Geruch. Zumindest nicht, wenn Synodia es nicht wollte. Auf der Straße blieb sie dadurch dieses Mal relativ unauffällig, wenngleich ihre roten Augen immer noch gefährlich über die Menge schweiften. Sie versuchte, alles im Blick zu haben - trotzdem kam es überraschend, als plötzlich ein kleiner Junge vor ihr stand. Vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahre alt. Er sah recht mitgenommen aus, sah sie jedoch nicht an. Er war wie aus dem Nichts aufgetaucht und bettelte sie nun um Geld an. Skeptisch und herablassend zog sie eine Augenbraue in die Höhe - ein Kind, das um Geld bettelte. Na wunderbar. Sie hatte gedacht, dass es so etwas in dieser Stadt nicht gab, doch sie hatte sich offenbar geirrt. Hilfe erbitten war nur eine Schwäche, der man nicht nachgeben sollte. Der Junge sollte zusehen, wie er an Geld kam. Irgendwie war er ja auch hierher gekommen. »Sehe ich so aus, als würde ich irgendwelchen dahergelaufenen Kindern mein Geld geben?« fuhr sie ihn an und sah auf ihn herab. Er hatte Blutergüsse an den verschiedensten Körperstellen, was Synodia durchaus Mitleid haben ließ. Doch das hieß nicht, dass sie ihm einfach ihr Geld geben würde. Vermutlich spielte er ihr das auch nur vor, um ihr Mitleid zu erregen. Und da war er bei ihr an der falschen Adresse. »Wer Geld will, muss dafür arbeiten. Das gilt auch für dich.« Mit diesen Worten ging sie um den Jungen herum und ließ ihn einfach dort stehen. Mephitus hingegen beäugte den Jungen noch eine Weile länger, offensichtlich verunsichert, was er tun sollte. Der Junge sah wirklich nicht gut aus. »Mephitus, komm jetzt.« rief Synodia ihrem Pokémon zu, woraufhin das Skuntank dem Jungen einen letzten, entschuldigenden Blick zuwarf und dann seiner Trainerin folgte. Da hatte sie aber mal wieder einen schlechten Tag erwischt!
- Gast
- Gast
Malvenfroh City#002 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Er hatte nicht sonderlich viel erwartet und rechnete schon bevor er nachfragte mit einer Abfuhr. Zu seiner Verwunderung fiel die aber viel härter aus als gedacht und das obwohl er die Frau zu Anfang als nett eingestuft hatte. Trotz diesen gefährlichen roten Augen, die erst jetzt ihre gefährliche Wirkung erzielten und mit deutlicher Abscheu auf ihm ruhten. Ihre Worte waren direkt, ohne die geringste Spur von Mitleid darin. Sofort brach Valentin den dürftigen Blickkontakt ab und fixierte beschämt den Boden vor sich. Da konnte man sehen wie schnell man sich vom Äußeren einer fremden Person täuschen lassen konnte. Er fühlte sich blöd so zu betteln, hatte es aber entgegen seiner Gefühle doch getan. Bei ihrer harsche Gegenfrage schüttelte er sogar mit dem Kopf, um ihr nicht zu widersprechen und somit zu signalisieren das sie schon Recht mit ihrer Aussage gehabt hatte. Schließlich wollte der Junge keinen Ärger mit jemandem bekommen und für Aufsehen sorgen schon gar nicht. Also beließ er es bei diesem jämmerlichen Versuch als die Frau ihn einfach stehen ließ und verhielt sich absolut stumm. Nur zögerlich drehte er sich um und sah ihr betrübt hinterher. Es sah aber so aus als würde ihr Pokémon Mitleid mit Val haben, wenn er den Blick und das Verhalten des Pokémon richtig deutete. Dieses flauschig aussehende Etwas konnte er leider nicht streicheln, weil dessen Trainerin es sofort an ihre Seite verlangte. Vermutlich hätte sie ihn noch angeschrien wenn er das Pokémon angefasst hätte.
Trotz diesem ziemlich harten Rückschlags ließ sich das Kind nicht entmutigen. Er fand nicht sofort seinen Mut wieder, aber rechtzeitig genug um noch die ein oder andere Person vor Einbruch der Nacht anzusprechen. Nach wie vor kam er sich ziemlich dumm vor, aber sein Mut wuchs unbemerkt und das machte sich bezahlt. Seine erbettelten Einnahmen waren nicht besonders hoch, aber genügten um den Hunger zu besänftigen der ihn und seine Pokémon so fürchterlich quälte. Auf Pokémon-Futter musste weiterhin strikt verzichtet werden, was seinen Pokémon nichts auszumachen schien. Doch mit dem Betteln vergingen die Stunden und ehe er sich versah wurde es Abend. Die Sonne an sich war nicht mehr zu sehen, nur ein waagerechter orangeroter Streifen am Horizont. Die Straßenbeleuchtung erhellte bereits die Straßen und die am Tag so volle Start wurde mit jeder weiteren Stunde leerer und schlussendlich menschenleer. Voller angst und einem unbeschreiblichem Gefühl vom Heimweh ging er die Straße auf und ab. Mit jedem Schritt fühlte Valentin sich müder und schwächer und während der Tag angenehm warm war, wies die Nacht eine unbarmherzige Kälte auf. Verzweifelt suchte er nur nach einer möglichst windgeschützen Stelle wo er die Nacht überdauern konnte, nachdem er unter Tränen und Schluchzen bei seinen Pokémon eingeschlafen war.
Der nächste Tag begann bereits mit einer Unterkühlung und nie dagewesenen Kraftlosigkeit die man ihm sogar ansehen konnte. Erneut dachte er über sein gewähltes Leben nach und den Worten das er für Geld arbeiten sollte, aber mehr Gedanken kamen nicht zustande. Er wollte die Menschen nicht bestehlen nur um Leben zu können und das Betteln hatte er bereits satt gehabt, aber ein anderer Weg hatte sich ihm noch nicht gezeigt. Und immer wenn die Nido-Geschwister sich stritten und wegen jedem kleinsten Bissen beinahe schon gegeinander kämpften, war das der nötige Ansporn gewesen weiterzumachen. Also bettelte er am zweiten Tag seiner Ankunft weiterhin um etwas Geld und auch um etwas zu Essen, um das sich auftürmende Problem irgendwann beseitigen zu können. Etwas das nicht gelingen wollte und ihn mit weniger Pokédollar als am Vortag strafte. Dabei verbrachte er gut den ganzen Tag seit Sonnenaufgang mit betteln und hatte weniger zum Ausgeben als gestern gehabt. Das Kind verzichtete daher auf seinen Anteil um seine Pokémon zu füttern und sie durch den Tag zu bringen.
Die kommende Nacht empfand er dadurch als nur noch kälter und mit knurrendem Magen konnte er nur sehr schlecht schlafen, was ihm am Morgen darauf geschaffter aussehen ließ. Die nächtliche Kälte machte sich in Form von Gliederschmerzen bemerkbar, was ihm nicht unbedingt zuspielte. Seine neue tägliche Routine meisterte er mit quälender Motivation, dabei drohte er bereits im Stehen fast schon einzuschlafen. Es war am Tag so sommerlich frisch und warm gewesen, da würde sich ein kleines Nickerchen belebend auf seinen geschwächten Körper auswirken. Das hieß auch auf mögliches Erbettelndes zu verzichten da nachts keine Menschen auf den Straßen anzutreffen waren. Mit abwesenden Starren auf den gepflasterten Boden bewältigte Valentin immer den selben Weg voller unbekannter Gesichter und fragenden Blicken. Nur durch seine Müdigkeit konnte er die fremden Blicke ausblenden, blieb dennoch wachsam wenn sich eine bei jemandem eine gute Gelegenheit ergeben könnte.
Zuletzt von Valentin am 07.01.18 13:56 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #002 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Vielleicht hätte sie mehr Mitleid mit dem Jungen haben sollen, so wie Mephitus es gehabt hatte, der sie auf dem Weg durch die Stadt fortan strafend ansah. Irgendetwas hatte der Junge wohl an sich gehabt, dass das Skuntank dazu bewog, ihm gern Hilfe anzubieten. Doch bei Synodia lief man dort nur vor eine Mauer. Wie ihr Vater immer schon gesagt hatte, war Hilfe annehmen oder gar um Hilfe bitten eine Schwäche, die man sich nicht leisten konnte. Wer etwas in seinem Leben erreichen wollte, musste selbst dafür kämpfen. Hart arbeiten. Und wenn man das nicht bereits als Kind lernte, hatte man sowieso verloren. Natürlich hatte sie sich oftmals allein gefühlt, aber sie war dadurch stark geworden. Nicht, dass sie das Verhalten ihres Vaters gutheißen konnte. Nachdem ihre Schwester Probleme gemacht hatte, war ihr Vater schließlich auch nicht allzu freundlich zu ihr - oder Synodia selbst - gewesen. Und dann war ihre Schwester gestorben und nichts mehr war wieder so wie vorher...mit einem Kopfschütteln versuchte Synodia, diese Erinnerungen abzuschütteln. Dieser Junge war nicht ihre Schwester und sie war nicht dafür zuständig, obdachlosen Kindern Geld zu geben. Einmal davon abgesehen musste es nicht einmal tatsächlich so sein, dass er kein Geld mehr hatte. Manche bettelten, obwohl es ihnen gut ging. Hier würde Synodia sich also nicht umstimmen lassen.Doch während sie sich in ihr gemütliches Bett in einer Wohnung im Zentrum von Malvenfroh kuschelte, fand der Junge lediglich einen Schlafplatz außerhalb, in Dunkelheit und Kälte. Denn obwohl es Sommer war, waren die Nächte kalt. Es musste irgendetwas mit den legendären Pokémon zu tun haben. Vielleicht mit Arceus' Zorn oder was auch immer. Synodia wusste nicht, ob wirklich etwas da dran war, doch es war durchaus seltsam, dass das Wetter so oft schwankte und nie beständig blieb. In ihrem warmen Bett brauchte sie sich darüber jedoch keine Sorgen zu machen und auch ihren Pokémon ging es gut. Sie hatten ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen, das Synodia am nächsten Morgen genussvoll zu sich nahm. Das gemeinsame Frühstück, das sie immer mit all ihren Pokémon genoss, war auch am heutigen Tag wieder vorzüglich und die Sonne versprach einen schönen Tag. »Ich weiß, dass das gestrige Experiment nicht geglückt ist, aber ich würde es heute gern noch einmal versuchen.« verkündete sie in der Runde und obwohl ihr Sleimok eigentlich nicht dafür war, konnte Synodia ohnehin nichts umstimmen. Also machten sie sich sogleich auf, die Basis von Atrahasis aufzusuchen. Dieses Mal begleitete sie ihr Sleimok, ihr treuer Begleiter seit vielen Jahren. Damals war es noch ein Sleima gewesen, als sie es gefunden hatte und behalten durfte - nach einigen Problemen mit ihren Eltern, die sie aber glücklicherweise aus der Welt schaffen konnte. Nun stank das Sleimok noch wesentlich mehr als damals, doch Synodia roch es nicht mehr. Auf dem Weg zur Basis begegnete ihr wieder dieser Junge, der wirklich viele Menschen um Geld bat. Einige gaben ihm, was er wollte, was Synodia zunächst nur mit einem verständnislosen Blick quittierte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er hier alles übers Ohr haute, doch wer war sie, das den anderen zu sagen? Sie lief also an ihm vorbei, begleitet von ihrem Sleimok, dem das Kind nicht unbemerkt blieb. In der Basis angekommen ging Synodia wieder einmal ihrer Arbeit nach und ließ sich von den verschiedensten Menschen ansprechen, die sowieso keine Ahnung hatten von dem, was sie taten.
Entsprechend genervt war sie auch auf dem Heimweg - wo ihr einmal mehr dieser Junge begegnete. Typhon, ihr Sleimok, blieb mit einigem Abstand stehen und beobachtete ihn, wie er seinen Pokémon das Essen gab, statt selbst etwas zu sich zu nehmen. Das Pokémon machte seine Trainerin darauf aufmerksam, die sich ebenfalls umwandte und zu dem Jungen blickte. »Ich bin nicht für jeden dahergelaufenen Jungen zuständig.« meinte sie nur zu ihrem Pokémon und wandte sich ab - doch innerlich begann sie, wirklich Mitleid mit ihm zu haben. Die blauen Flecken, die seinen Körper zierten, kamen gewiss nicht von ungefähr und er sah wirklich schlecht aus. Doch wenn sie jetzt nachgab, hätte sie verloren. Der Junge war schwach und sie war es nicht. So kehrte sie in ihre Wohnung zurück, wo sie abermals in ihr warmes Bett stieg. Was sie jedoch nicht verstehen konnte war, wieso sie diesen Jungen nicht aus dem Kopf bekam. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie tatsächlich eingeschlafen war und als sie am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie ihr Frühstück nicht so genießen wie am Vortag. Aber vielleicht hatte der Junge nun ja aufgehört, nach Essen oder Geld zu fragen. Vielleicht hatte er seine Masche aufgegeben.
Gemeinsam mit Typhon verließ sie nun das Wohngebäude, in dem sie lebte und sah in den Himmel hinauf. Vor wenigen Sekunden hatte noch die Sonne geschienen, doch jetzt zierten dunkle Gewitterwolken den Himmel. Das Licht wurde schwächer und Synodia war sich sicher, dass es jeden Moment zu schütten begann. Bis dahin wollte sie unbedingt in der Basis sein. »Beeilen wir uns lieber.« meinte Synodia zu ihrem stinkenden Begleiter und eilte die Straßen entlang. Weit war sie jedoch nicht gekommen, als der erste Regentropfen fiel und es sich schnell in einen richtigen Schauer verwandelte. Binnen Sekunden war sie vollkommen durchnässt - und dann fing es auch noch zu donnern an. Ganz wunderbar. Die Basis war noch ein gutes Stück entfernt und aus ihren ohnehin schon schnellen Schritten wurde rasch ein kleines Rennen - das jedoch jäh unterbrochen wurde, als sie bemerkte, dass ihr Sleimok ihr nicht länger folgte. »Typhon, jetzt komm schon! Ich habe keine Lust ewig im Regen zu stehen.« rief sie ihrem Pokémon zu, doch es hörte nicht und blieb, wo es war. Genervt kam Synodia auf ihr Pokémon zu. »Was ist denn?« fragte sie nach und erblickte in dem Moment erneut den Jungen, als ihr Sleimok auf ihn deutete. Er war also immer noch hier und bettelte weiter. Im strömenden Regen! Und er sah wirklich müde und erschöpft aus. »Typhon..« Es störte sie, dass ihr Pokémon einfach angehalten hatte, doch wenn sie den Jungen so sah...sie konnte ihn ja schlecht allein lassen, oder? Sie haderte einen Moment mit sich selbst und verdrehte dann die Augen, gefolgt von einem Kopfschütteln und einem leichten Schnauben. Würde sie wirklich tun, was sie nun vor hatte? Einfach unglaublich...
Doch tatsächlich lief sie geradewegs auf den Jungen zu, der aussah, als würde er gleich umfallen. »Hey.« sagte sie zu ihm, vielleicht nicht unbedingt freundlich, aber wahrscheinlich hatte er sie ohnehin nicht in guter Erinnerung. Jedenfalls hatte er sie nicht noch einmal angesprochen. »Der Regen wird dich noch umbringen.« Was ihr ja eigentlich egal sein sollte. »Mein Pokémon ist der Meinung, dass wir dich nicht hier draußen rumrennen lassen können.« Zugegeben, das war nur die halbe Wahrheit. Es war nämlich auch ihre Meinung. »Da vorn gibt es ein Café. Du kannst mitkommen wenn du willst.« meinte sie noch und deutete auf das entsprechende Lokal. Sie würde ganz bestimmt nicht aussprechen, dass sie ihn einlud, aber es sollte klar sein, dass sie von ihm wollte, dass er sie begleitete. Das würde sie zwar nicht zugeben, aber solange er mitkam, konnte das ja egal sein. Und wenn er nicht mitkam - nun, dann hatte sie es zumindest versucht. So machte sie sich mit ihrem doch sehr zufrieden dreinblickenden Pokémon auf den Weg zu dem genannten Café und war wirklich froh, als sie aus dem Regen kam. Leider tropfte sie den Eingangsbereich voll und der Geruch ihres Pokémon erfüllte sogleich das Lokal, was einige Anwesenden würgen ließ. Genervt und wiederwillig holte sie ihren Pokéball hervor und richtete ihn auf ihr Sleimok. »Du weißt ja, Cafés und Restaurants sind keine Orte, an denen man dich duldet...« Was ihr wirklich gegen den Strich ging. Doch Typhon verstand es und so war er schnell in seinem Ball verschwunden. Blieb die Frage, ob der Junge sich getraut hatte, ihr tatsächlich zu folgen.
- Gast
- Gast
Malvenfroh City#003 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Mit deutlicher Apathie ging er durch die große Stadt und wurde dabei von seinen beiden Pokémon Dotty und Spotty begleitet, während das Sandan immer noch in seinem Pokéball schlief. Es war gerade mal der dritte Tag seines Daseins auf der Straße gewesen und Valentin wünschte sich bereits zurück nach Hause nach Alabastia, weil er die ersten Zweifel seines gewählten neuen Lebens bekommen hatte. Er hatte schreckliche angst, hunger und vor allem anderen fürchterliches Heimweh gehabt, was ihn weiter runter zog und seltsamerweise dennoch die dürftige Motivation zum Weitermachen gab. Das sich irgendetwas ergeben würde war nicht zu hoffen und mit dem übrig gebliebenen Geld von gestern kaufte er in einer kleinen Backstube ein einzelnes Brötchen. Für mehr hatte es nicht gereicht, was sich am Verhalten seiner Pokémon deutlich abzeichnete. Denn der Junge fütterte lieber sie, als vor ihnen als einziger etwas zu Essen zu sich zu nehmen. Das Nidorino gab sich aber mit nur einen Hälfte nicht zufrieden und stieß mit seinem spitzem Horn gegen den Bauch seiner Schwester um auch ihre Hälfte des Brötchens zu bekommen, aber das ließ sich Dotty nicht gefallen und biss in das Ohr ihres Bruders. Es war noch früh am Morgen gewesen und nicht viele Bürger bekamen mit, wie absolut hilflos Val daneben stand und sie nicht zum Aufhören bewegen konnte. „Hört auf damit! Ihr seid Bruder und Schwester, da solltet ihr zusammenhalten und nicht gegeneinander kämpfen!“, schrie er den Pokémon zu. Als sie weiter gegeneinander kämpften und sich gefährlich ineinander verbissen hatten, sah er keine andere Möglichkeit als sie in ihre Pokébälle zu rufen.
Der städtische Alltag erwachte allmählich, die Läden öffneten nach und nach und immer mehr Menschen füllten die leeren Straßen. Valentin versuchte seine Müdigkeit mit positivem Denken abzulegen und all seinen Optimismus für den heutigen Tag zusammenzunehmen. Durch seine Angst vor Männern wurden sie nicht um Geld gefragt und er wollte Mütter die gerade ihre Kinder zur Schule brachten nicht ansprechen, weil es ihm so unangenehm wäre vor den Kindern zu betteln. In den Morgenstunden ergaben sich nicht gerade viele Möglichkeiten um an Geld zu kommen und jetzt in diesem Moment zog er es wirklich in Erwägung die kommende Wärme für ein kleines Schläfchen zu nutzen, als er während seines Rundgangs über dem Markt eine hilfsbedürftigte alte Frau sah. „Warten Sie.“, rief er ihr kraftlos nach. Obwohl der Blondschopf selbst sehr müde gewesen war und sich am Liebsten schlafen legen wollte, eilte er zu der alten Dame und konnte so noch verhindern das einer der Kartons zu Boden fiel. „Ich helfe Ihnen beim Tragen.“, bot er ihr sofort an und nahm ihr auch einen der Kartons ab, was ihm mit einem erfreuten Lächeln gedankt wurde. „Das ist wirklich nett von dir, Kleiner. Ich habe es auch nicht weit.“ Sie deutete auf ein Haus an der Ecke und sagte: „Da vorne, nur die Straße runter.“ Und wie ältere Menschen nun mal waren sprach sie sogleich weiter als sie zusammen den kurzen Weg gingen. „Die Kartons sind für meine Tochter. Sie ist vor kurzem hierher gezogen und ich bringe ihr etwas Geschirr, weil sie nichts Eigenes hat.“ Schon waren sie ins Gespräch gekommen, aber größtenteils plapperte die alte Dame über ihre Kinder und wie sehr sie es vermisste das sie nicht mehr zusammen in einem Haus lebten. Ein Thema das den Jungen sehr traurig stimmte und er hatte Mühe gehabt sich nichts anmerken zu lassen. Er hörte aufmerksam zu und besaß trotz seiner Lebensumstände die Höflichkeit ihr die Tür aufzuhalten. Bei der Erwähnung eines weiteren Kartons war Val die fleichgewordene Hilfsbereitschaft in Person geworden und sagte nur knapp „Warten Sie hier, ich hole den Karton schon für Sie.“ als er wie der geölte Blitz loszog. Da er nicht mit der alten Frau Schritt halten musste, ging das wirklich schnell und sie konnte sich mit Worten gar nicht genug bei ihm bedanken. Sie bedankte sich mehrfach für seine Bereitschaft ihr zu helfen und wollte ihm mit einer kleinen Menge Geld dafür belohnen, welches das Kind nicht annehmen wollte. Er hatte aus reinster Nächstenliebe geholfen, nicht mit der Absicht dafür etwas zu verlangen und schon gar nicht Geld. Doch am Ende nahm es er an da sie so sehr darauf bestand es ihm geben zu wollen. „Nochmals vielen Dank für deine Hilfe. Du solltest aber schnell nach Hause gehen, denn es hat sich bereits ein Unwetter angekündigt. Komm gut nach Hause.“, waren die verabschiedenen Worte der Frau gewesen, auf die er ein fröhliches „Das mach ich. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“ entgegnete, ehe er gegangen war. Die freundliche alte Dame wollte er nicht mit seinem Leid belästigen.
Der Himmel hatte sich in der kurzen Zeit verfinstert und in der Ferne konnte man die Ankündigung eines Gewitters deutlich erkennen. Eine sehr dunkle Wolkenfront kam auf die Stadt zu, die mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit vom Schatten übernommen wurde. Wenigstens hatten es Valentins Pokémon in ihren Pokébällen warm und trocken gehabt als der Regen sich wie aus Eimern über Malvenfroh City ergoss. Binnen weniger Sekunden hatten sich große Pfützen gebildet und er blieb von der Nässe auch nicht verschont. So viel dazu er könnte die Mittagssonne für ein Nickerchen nutzen. Einen trocken Platz würde er jetzt nur in einem öffentlich zugänglichen Gebäude finden, doch lieber nahm er sich die Zeit um weiter betteln zu gehen. Vielleicht konnte er sich und seinen Pokémon heute dann etwas wirklich Gutes zu essen kaufen wenn er sich reinhing. Unglücklicherweise blieben die Menschen bei strömendem Regen ungern stehen und wimmelten das Kind hektisch ab als sich mit ihm zu beschäftigen.
Nur eine Person schien Zeit für ihn zu haben und es wirkte nur so unwirklich, weil sie den durchnässten Jungen angesprochen hatte. Damit hatte er nun absolut nicht gerechnet und sah zu der nicht gerade unbekannten Frau auf. Er erinnerte sich noch sehr gut an sie und ihren harschen Worte, die ihn seit der Begegnung mit ihr sehr beschäftigt hatten. Zwar rechnete er erneut mit solch ähnlichen Worten, grüßte sie aber mit einem zurückhaltenden „Hallo.“ Anhand Ihrer Stimmlage klang sie nicht besonders freundlich, aber das hätte sich auch sonst mit seinen Erinnerungen gebissen wenn es so wäre. Sie merkte an das das Wetter ihn noch umbringen würde und ihr Pokémon der Meinung gewesen war, dass sie ihn nicht hier draußen lassen konnten. Man konnte ihm die Verblüffung bei der unausgesprochenen Einladung ansehen, genauso die darauffolgende Freude in Form eines müden Lächelns. Dann hatte er den plötzlichen Sinneswandel dem Sleimok zu verdanken? Zumindest machte das Pokémon einen sehr zufriedenen Eindruck während es seiner Trainerin zu dem gedeuteten Café folgte und neben dem schlammigen Gift-Pokémon lief der völlig faszinierte Val her. Das Sleimok sah nicht aus wie ein gewöhnliches Sleimok und das ließ ihn das Pokémon so bewundernd anstarren. Er gehörte auch nicht zu denen die sich an den ausgehenden Gestank des Pokémon störten und deshalb auch nicht mehr Abstand zu dem Sleimok hielt. Auf der Ranch seiner Familie lebten viele Pokémon und man dürfte von Höfen wissen das sie nicht geruchlos blieben. Neben den Nidoran und ihren Entwicklungsstufen hielt die Familie etliche Tauros, Miltank, Botogel und sogar ein Keifel mit derem kleinen Quiekel.
Anders erging es den Besuchern des Cafés als das Sleimok sie mit seinem Geruch den Appetit verdarb und die Frau rief darauf sichtbar widerwillig ihr Pokémon in seinen Pokéball zurück. Der Regen war so stark gewesen das der Eingangsbereich selbst so aussah als wäre der dem Wetter ausgesetzt gewesen. „Das ist doch ein Sleimok, stimmt? Wieso sieht es denn so anders aus?“, begeisterte er sich offen für das Pokémon. Die Frau war ihm vielleicht nicht in guter Erinnerung geblieben, erwies sich doch als nett. Eigentlich sollte er misstrauischer sein und nicht mit Fremden mitlaufen, aber er war viel zu unschuldig gewesen um jemals eine böse Absicht zu erkennen. Er strahlte wie das liebe Kind das er auch gewesen war puren Frohsinn aus. „Und ich danke Ihnen für die Einladung.“, dankte Valentin ihr dafür aufrichtig. Er war naiv genug um zu glauben, dass nicht nur ihr Pokémon ihn nicht draußen herumlaufen sehen wollten.
Zuletzt von Valentin am 07.01.18 13:56 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #003 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie sich dazu hatte breitschlagen lassen, den Jungen "einzuladen". Es war zwar nicht direkt eine Einladung gewesen, als etwas anderes hatte man es aber auch nicht bezeichnen können, doch sie war, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, einfach Richtung Café gegangen. Tatsächlich hatte er sich getraut, ihr auch zu folgen und hatte ihr Sleimok unentwegt angestarrt, was dieses sogar genossen hatte. Es hatte zu dem Jungen geschaut und sich sogar an einem Lächeln versucht, was man vielleicht nicht als solches erkannt hatte. Nun, da sie aber das Café betreten hatten, musste das Pokémon leider in seinen Ball zurück, da die meisten Menschen den Gestank einfach nicht ertrugen. Normalerweise wäre es Synodia vollkommen egal gewesen, aber sie hatte gerade wenig Lust auf Auseinandersetzungen, da sie komplett durchnässt war - und einen Jungen an der Backe hatte, der sie jetzt auch noch nach ihrem Sleimok ausfragte. Dafür, dass er nichts zu Essen hatte und Geld brauchte, war er aber ganz schön neugierg. »Es kommt aus Alola. Und ist ein Shiny-Pokémon, falls dir das etwas sagt.« gab sie nur schlicht als Antwort und hatte nicht vor, ihre Erklärungen noch weiter auszuführen. Eigentlich wollte sie ja gar nicht mit dem Jungen reden, aber nun waren sie eben hier. Bevor sie sich einen Tisch suchen konnten, bedankte sich der Junge noch für die Einladung, worauf Synodia allerdings nicht mehr einging. Stattdessen verdrehte sie nur die Augen und bereute es schon jetzt, auf ihr Sleimok gehört zu haben. Ohne weitere Worte ging sie auf einen freien Tisch in einer hinteren Ecke des Cafés zu, wo sie sich niederließ und dann auf den Jungen wartete, den sie ganz genau beobachtete. Als er sich ebenfalls gesetzt hatte, richtete sie wieder das Wort an ihn. »Wenn du mich veraschst, wirst du es bereuen.« sagte sie mit scharfem Ton zu ihm, denn nur weil sie ihn in den letzten Tagen immer wieder um Geld betteln gesehen hatte, hieß das nicht, dass er es wirklich brauchte. Auf der anderen Seite sah er wirklich beschissen und erschöpft aus, weshalb sich Synodia noch nicht ganz im Klaren darüber war, was sie von ihm halten sollte. »Du kannst dir etwas von der Karte aussuchen. Ich bezahle.« meinte sie schließlich noch und lehnte sich auf dem Sitz zurück. Sie beobachtete den Jungen ganz genau, um ihn besser einschätzen zu können, bis die Bedienung zu ihnen kam und ihre Bestellung aufnahm. »Ein Wasser.« bestellte sie nur für sich, da sie ja gerade erst gegessen hatte. Sie war nur wegen des Jungen hier - der einzige Vorteil, den sie daraus ziehen konnte war der, dass sie im Trockenen saß. Was würde der Junge wohl bestellen?- Gast
- Gast
Malvenfroh City#004 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Die Frau erweckte im Jungen den Eindruck, dass sie ihn nicht ins Café hatte einladen wollte. Den Weg über sprach sie nicht mit ihm und hatte sich auch nicht zu ihm umgedreht, was ihm auf diesen Gedanken brachte. Nur ihr Sleimok beachtete Valentin und dem außergewöhnlichen Pokémon gefiel es anscheinend so angestarrt zu werden, wenn es sogar versuchte zurückzulächeln. Dieses Sleimok war wirklich etwas Besonderes. Leider wurde das Pokémon im Café in seinen Pokéball zurückgerufen, was an dessen Geruch liegen musste und obwohl die Frau ihn zu ignorieren schien, fragte er sie wegen ihres Pokémon aus. Die Antwort beinhaltete nur das Nötigste und sie klang tatsächlich so als ob sie mit ihm nichts zu tun haben wollte. Das ließ ihm nicht davon ab weiterhin nett und positiv zu bleiben.
Wortlos wie zuvor auch auf den Weg hierher, begab sie sich an einen Tisch und Val tat er es ihr auch sofort gleich. Er fand es unbeschreiblich nett von ihr eingeladen zu werden und freute sich wirklich sehr darüber, auch wenn sie seinen Dank kommentarlos aufnahm. Er erfuhr sehr schnell und direkt was die Frau von ihm hielt, als er sich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte und der Junge weitete entsetzt die Augen bei ihrer harschen Wortwahl. „Sie glauben, dass ich aus Spaß um Geld bettle?“, fragte er äußerst vorsichtig nach ohne ihr davon zu erzählen, dass er die letzten Nächte auf der Straße schlafen musste. „Ich bin Ihnen für Ihre Einladung wirklich sehr dankbar.“, konnte er seine Danksagung nur wiederholen, erwartete aber nicht das sie es ihm glaubte. Es gehörte zu seinem Wesen frei über alles zu sprechen, nicht aber sich um seine Umstände zu beschweren und Mitleid zu erzielen. Das hier war ihm unangenehm genug gewesen und Spaß machte ihm das ganz sicher nicht.
Unangenehmer war es für ihn, sich etwas aussuchen zu dürfen und sie es bezahlen zu lassen. „Danke.“, versuchte Valentin mit einem Lächeln die jetzige Situation besser zu machen, bevor er sich der Karte widmete und mit deutlicher Hemmung die vielen Speisen auf der Karte begutachtete. Trotz seines hungers dachte er in erster Linie an seine Pokémon, doch wollte er nicht die Gastfreundschaft der Frau überbeanspruchen und undankbar erscheinen. So bestellte er erst einmal ein Getränk, als die Bedienung kam. „Für mich einen Kakao, bitte.“ Das Kind wollte nichts zu Teures bestellen und konnte sich noch nicht für etwas zu Essen entscheiden, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Während die Bedienung die Getränke holen ging, nutzte Val die Zeit um die Frau etwas fragen zu wollen. „Kann ich für meine Pokémon auch etwas zu Essen bestellen?“ Es war für ihn eine sehr unangenehme Frage gewesen und er wollte die Frau damit auch nicht wütend machen, schließlich reicht es schon das sie ihn einlud. Deshalb legte er sein verbliebenes Geld vor sich auf den Tisch, damit sie nicht alles bezahlen musste, sollte sie es ihm erlauben. „Ich kann auch etwas dazugeben.“ Kurz darauf wurden die bestellten Getränke gebracht und seine kalten Hände umfassten direkt die Tasse des heißen Getränks. Es tat unbeschreiblich gut diesen Kakao zu trinken, der seinen gesamter Körper mit einer wohligen Wärme durchströmte.
Zuletzt von Valentin am 07.01.18 13:56 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #004 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Es konnte gut sein, dass sie ihm Unrecht tat, aber selbst wenn dem so war, störte sie sich eigentlich nicht daran. Sie kannte ihn nicht und hatte auch kein sonderlich großes Interesse daran, ihn näher kennen zu lernen. Dass sie jetzt hier saßen hatte der Junge nur ihrem Sleimok zu verdanken - zumindest redete sie sich das ein. »Keine Ahnung. Sag' du es mir.« erwiderte sie schlicht auf seine Frage - woher sollte sie wissen, ob er sie nur für dumm verkaufte? Natürlich sah er nicht gerade so aus als würde es ihm gut gehen, aber das konnte auch alles nur Show sein. Er bedankte sich abermals für die Einladung, woraufhin Synodia allerdings nichts mehr sagte und auch kein Zeichen dafür gab, dass sie ihn überhaupt gehört hatte. Sie ließ ihm schließlich Zeit, sich etwas von der Karte auszusuchen und beobachtete ihn dabei eingehend. Er wirkte, als könne er sich für nichts wirklich entscheiden, doch die Gründe dafür waren Synodia völlig unbekannt. Als die Bedienung kam und sie selbst sich nur ein Wasser bestellte, wünschte sich der Junge einen Kakao, ansonsten kam zu der Bestellung jedoch - vorerst - nichts hinzu. Nachdem die Bedienung verschwunden war, durchstöberte der Junge weiterhin die Karte und Synodia fragte sich wirklich, was es dort so Interessantes zu sehen gab. Dann aber besaß er die Frechheit, ihre Gastfreundschaft auch noch auszunutzen und sie danach zu fragen, ob er auch etwas für seine Pokémon bestellen könnte. Sie sah ihn durch verengte Augen hindurch an und konnte beobachten, wie er etwas Geld auf den Tisch legte. Aha, da hatte er also doch Geld bei sich? Dass das dort das einzige Geld war was er besaß konnte Synodia dabei natürlich nicht wissen. »Wenn du doch Geld hast, wieso sollte ich dann überhaupt etwas bezahlen?« fragte sie ihn daher und ihre Stimme klang wahrscheinlich gefährlicher, als Synodia selbst in diesem Moment tatsächlich war. Sie würde ihm schon nicht den Kopf abreißen - oder doch? Nein, natürlich nicht, aber sie konnte es nicht leiden, belogen zu werden. Und offenbar hatte der Junge durchaus Geld dabei. Sie glaubte noch nicht wirklich daran, dass er tatsächlich betteln musste, um überhaupt am Leben zu bleiben. Da musste er definitiv noch Überzeugungsarbeit leisten.- Gast
- Gast
Malvenfroh City#005 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Er wusste in dieser befremdlichen Situation nicht so recht zu reagieren und das obwohl er sich gewohnt nett und dankbar verhielt. Aber was er auch sagte, es erschien der Frau völlig gleichgültig zu sein und Valentin fühlte sich dadurch nicht gerade willkommen. Sie unterstellte ihm das er sie nur ausnutzen wollte und aus purer Laune betteln ging. Ganz sicher klang sie bei dieser These nicht und erwartete, auch wenn sie so sprach als wäre es ihr vollkommen egal, eine Antwort von ihm. Jetzt fühlte es sich noch seltsamer an, als es ohnehin schon gewesen war und anstatt sich zu äußern, folgte nur ein betretenes Schweigen. Es wirkte nämlich nicht so, als würde die Frau ihm auch nur irgendetwas glauben wollen.
Da es ihm selbst nicht gefiel nach Geld zu fragen, dachte der Junge etwas Gutes zu tun wenn er sich nicht alles von ihr bezahlen ließ und selbst das Geld besteuerte, welches er noch besaß. Schließlich sollten seine Pokémon auch etwas davon haben und es würde dann nicht ganz so teuer für die Frau werden, aber damit bezweckte Val eher das Gegenteil. Er bemerkte wie sich ihr Blick verfinsterte und als die Worte ihren Mund verließen, war es wohl vorbei mit der Gastfreundschaft gewesen. Er wusste genau das seine Frage frech sein würde und jetzt hatte er seine Gastgeberin verärgert, ohne es gewollt zu haben. Am Liebsten wollte er die Frage zurückziehen, aber das ging nicht mehr. „E-Es tut mir Leid, das hätte ich nicht fragen d-dürfen. I-Ich sollte dankbar sein.“, entschuldigte das Kind sich für seine Frage und sah in Richtung der Frau auf den Tisch. Sie sah wirklich sauer deswegen aus und klang genauso wütend.
Auf ihre Frage wäre er gerne eingegangen, fürchtete sich aber davor zuviel zu erzählen und dann einem Amt überlassen zu werden. Auf der Straße mied er bereits alle Personen in Uniformen und hielt sich nicht für lange an ein und denselben Ort auf. Nervös griff er in den Stoff seiner Kleidung, weil er sich weiterhin nicht traute zu ihr aufzusehen. „E-Es ist nur... I-Ich kann mir kein richtiges Futter für m-meine Pokémon leisten u-und mir wäre auch n-nicht wohl dabei, w-wenn sie weiter Hunger h-haben müssen.“, brachte Valentin nur mit zitternder Stimme hervor und konnte sich noch beherrschen, nicht zu weinen. Er hatte viel zu große angst gehabt ihr seine Gründe zu erzählen, wieso er eigentlich betteln ging. Das er tagelang mit diesem Geld auskommen musste, traute er sich gar nicht mehr zu erwähnen, weil er sich vor ihrer Reaktion fürchtete und doch musste er sich einreden, dass es nicht schlimmer werden konnte. „Mir gefällt es auch n-nicht so zu schnorren, a-aber ich weiß nicht was i-ich sonst machen soll.“, sagte er vorerst. Seine Hoffnungen waren gering, aber der Junge erwartete kein Verständnis von ihrer Seite.
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #005 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Statt eine Antwort zu geben, schwieg der Junge und Synodia fragte sich wirklich, warum sie ihm überhaupt den Gefallen tat und hier mit ihm saß, während ihm nicht daran gelegen war, ihr irgendetwas zu erklären. Dennoch blieb sie und ermöglichte ihm, sich etwas zu Essen zu kaufen, doch er besaß die Frechheit, sie nach noch mehr zu fragen. Dazu legte er sogar Geld auf den Tisch, was ihr deutlich machte, dass er offensichtlich doch Geld bei sich hatte - und sie demnach angelogen worden war. Das konnte sie nun wirklich am allerwenigsten leiden und es grenzte an ein Wunder, dass sie nicht schon aufgesprungen war und ihn aus dem Café geschleift hatte. Vielleicht lag es daran, dass er sie irgendwie ein wenig an ihre Schwester erinnerte, auch wenn sie nicht verstand, warum das so war. Er schien arm dran zu sein und dann auch wieder nicht - Synodia hasste es nicht zu wissen, was eigentlich Sache war. Der Junge entschuldigte sich für seine Frage, doch zurücknehmen konnte er sie nicht mehr. Ja, er sollte dankbar sein und so wollte Synodia ernsthaft von ihm wissen, warum sie sein Essen bezahlen sollte, wenn er doch selbst Geld dabei hatte. Bei seiner Antwort sah er ihr jedoch nicht in die Augen, stotterte und war offensichtlich verängstigt - oder einfach nur unsicher, weil er sich nicht erklären konnte. Angeblich konnte er sich kein Pokémonfutter leisten und wollte seine Pokémon nicht hungern lassen. Das war ein Grund, den Synodia durchaus verstehen konnte, denn ihre eigenen Pokémon waren alles für sie. Für sie würde sie alles tun und es tat ihr ein wenig Leid, so abweisend reagiert zu haben. Andererseits wusste sie immer noch nicht, ob er sie nur ausnutzte oder das Geld wirklich brauchte. Dass es ihm nicht gefiel, so um Geld zu betteln, er aber nicht wusste, was er sonst machen sollte, glaubte sie ihm auch nicht wirklich, doch da sie sich ziemlich sicher war, dass er seine Pokémon wirklich gern hatte - warum sonst hätte er den Mut aufgebracht, ihr diese Frage zu stellen? - kam ihr eine Idee, wie er sie von der Richtigkeit seiner Worte zumindest teilweise überzeugen konnte. »Zeig' sie mir.« verlangte sie da, denn wenn sie seine Pokémon sehen würde und es wirklich stimmte, dass sie Hunger hatten, würde sie das mit Sicherheit erkennen. Und niemand, der seine Pokémon liebte, ließ sie freiwillig hungern. Ein Grund dafür, dass sie mit ihm noch nicht wieder nach draußen verschwunden war, war natürlich auch nach wie vor sein Alter, denn sie hatte immer noch ihre Schwester im Kopf, wie sie damals gewesen war. Ihr hatte sie später nicht mehr helfen können, doch was für ein Unmensch wäre sie, diesem Jungen nicht zu helfen, wenn er wirklich Hilfe brauchte? Davon musste sie sich nur leider erst überzeugen. »Zeig' mir deine Pokémon, vielleicht überlege ich es mir dann noch.« fügte sie ihren vorherigen Worten noch hinzu, da vielleicht nicht unbedingt ersichtlich gewesen war, was sie gemeint hatte. Und damit sie nicht im Falle eines Angriffs seitens seiner Pokémon - wer wusste schon, wie diese reagierten? - ungeschützt war, griff sie in ihre Tasche und zückte ihrerseits einen Pokéball, aus dem sie ein Skuntank befreite, das sich etwas verwirrt umsah und mit seinem Blick dann auf dem Jungen hängen blieb. Das Pokémon musterte ihn ingehend und behielt ihn gut im Blick. Unfug konnte er so jedenfalls keinen mehr machen.- Gast
- Gast
Malvenfroh City#006 :: Juni 3013 :: Valentin und Synodia
Plötzlich wurde die Frau ganz ruhig und ein unangenehmes Schweigen trat ein. Hätte Valentin ihr erzählen können, was ihm widerfahren war? Konnte das irgendetwas ändern? Sie war nicht gerade angetan von ihm gewesen und unterstellte ihm sogar, sie auszunutzen. Wenn er ihr seine Leidensgeschichte erzählt hätte, konnte sie ihn ganz schnell zurück dorthin schicken lassen, wo er hergekommen war. Das wollte er nicht und weil der Junge auf Anhieb keine Erklärung hatte, schwieg er dazu. Nicht einmal seine Entschuldigung löste etwas in der Blondine aus. Gerade wünschte er sich, einfach aufstehen und gehen zu können, aber etwas derart Unhöfliches traute er sich einfach nicht. Es war wahrscheinlich gewesen, dass sie ihn fortschickte und auf etwas Derartiges wartete er. Wer war er auch gewesen, einfach zu gehen oder darauf zu bestehen, dass sie ihm half? In diesem Moment schaffte er es noch nicht einmal, sie anzusehen, weil Valentin sich vor ihrem Blick fürchtete. Auch ihre Stimme löste angst in ihm aus, sobald sie auch nur mit ihm sprach. Aber anstelle von Vorwürfen, sollte er ihr etwas zeigen. Bei dieser Aufforderung starrte er immer noch in ihre Richtung auf den Tisch. Mit hektischer Panik, bewegten sich seine Augen zur Seite, als gäbe es etwas Sehenswürdiges in direkter Nähe. Erneut sprach seine Gastgeberin die Aufforderung aus, mit dem Zusatz, dass sie seine Pokémon meinte. Einen Moment geschah nichts, nur langsam hob das Kind seinen Blick, um ihr sie anzusehen. Er sah nicht nur unsicher aus, sondern war es auch gewesen. Besonders dann, als sie selbst ein Pokémon rief. Würde das noch in einen Kampf ausarten? „W-Wieso?“, wollte er mit ängstlicher Stimme wissen, aber besser war es wohl, wenn er nicht widersprach und tat, was man von ihm verlangte. Er hätte sowieso nicht den Mut aufbringen können, um der Aufforderung zu widersprechen.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis er merklich darauf reagierte und die einzelnen Pokébälle in die Hände nahm. Sie saßen gerade in einem Café, hier würde sie ihm niemals zu einem Pokémon-Kampf herausfordern. Und was wenn doch? Aber eine andere Wahl hatte er nicht gehabt und wie aufgetragen, ließ er erst sein Nidorina und dann sein Sandan aus ihren Bällen raus. Während Dotty fraglich das fremde Pokémon, aber auch verunsichert die Örtlichkeit ansah, befand sich das Maus-Pokémon in einem eingerollten und scheinbar schlafenden Zustand. Nur sein Nidorino ließ er nicht raus und hielt nachdenklich den Pokéball zwischen beiden Händen fest. Man erkannte am weiblichen Exemplar die Verletzungen im Bauchbereich, welche alle von Spottys Horn stammten. Das männliche Giftdorn-Pokémon war in letzter Zeit sehr aggressiv gewesen und würde noch das Pokémon der Frau angreifen wollen oder andere Gäste des Cafés belästigen, weil diese etwas zu essen hatten. Nur ganz leise murmelte er etwas vor sich her, was eigentlich an seine Gastgeberin gerichtet war: „Ich habe noch ein Nidorino...“ Sein Nidorina erkannte die Gefühlslage ihres Trainers und kletterte besorgt zu ihm hoch, um sich an ihn zu schmiegen. „Ich kann ihn nicht rauslassen, weil er Ihr Pokémon angreifen würde. Momentan ist er sehr schwierig.“, flennte er geradezu weiter. Er war ein schlechter Trainer gewesen, der seine eigenen Pokémon in diese schreckliche Situation hineingezogen hatte. Und mit diesem Vorwürfen gegen sich selbst, legte er seinen Kopf auf seine Arme auf den Tisch und begann Sekunden darauf an zu schluchzen. Er hasste sich dafür, überhaupt in so eine Lage geraten zu sein uns nichts für seine eigenen Pokémon tun zu können, außer andere Personen um ihre Hilfe anzubetteln.
- Gast
- Gast
Synodia & Valentin
Nebenplaypost #006 :: Malvenfroh City :: Juni 3013
Nachdem sie ihn dazu aufgefordert hatte, ihr seine Pokémon zu zeigen und selbst ihrerseits eines aus seinem Ball befreit hatte, sah der Junge ängstlich zu ihr und fragte ernsthaft nach, wieso er dieser Aufforderung nachkommen sollte. Eine Antwort erhielt er von Synodia allerdings nicht, stattdessen sah sie ihn direkt an, auffordernd und unnachgiebig. Es war seine Entscheidung, ob er ihr seine Pokémon zeigte, zwingen konnte sie ihn dazu nicht, doch es würde die einzige Option für ihn sein, dass sie es sich vielleicht doch noch anders überlegte und auch Geld für seine Pokémon ausgab, statt nur für ihn. Auch wenn sie es nach wie vor recht frech fand, dass er überhaupt danach gefragt hatte, wo er doch scheinbar selbst Geld dabei hatte. Aber es konnte natürlich auch sein, dass es das Einzige Geld war, was er überhaupt besaß. Nur konnte Synodia das natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Trotzdem glaubte sie, dass er seine Pokémon gut behandeln würde, zumindest wirkte er bisher so auf sie, dass sie ihm durchaus wichtig waren. Und deshalb wollte sie diese auch sehen.Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis der Junge sich dazu entschied, seine Pokébälle hervorzuholen. Es waren drei an der Zahl, doch zunächst kamen lediglich zwei Pokémon daraus hervor. Ein kleines Sandan, das zusammengerollt am Boden lag und zu schlafen schien. Und dann ein Nidorina - das Synodias Aufmerksamkeit augenbliclich auf sich zog. Es handelte sich dabei nämlich um ein Gift-Pokémon, ihre Lieblingspokémon, doch diesem Exemplar schien es nicht besonders gut zu gehen. Es hatte Verletzungen im Bauchbereich und sah nicht nur verunsichert, sondern auch sehr erschöpft aus. Ohne, dass Synodia etwas dagegen hätte tun können, tat ihr das Pokémon sofort leid. Gift-Pokémon, egal welcher Art, hatten es ihr einfach angetan und sie konnte es überhaupt nicht leiden, wenn es ihnen nicht gut ging. Also entweder hatte der Junge ihr das angetan, oder die Verletzungen waren durch etwas anderes entstanden. Synodia hoffte für den Jungen, dass letzteres der Fall war, denn ihr Blick verfinsterte sich schnell. Noch schwieg sie und betrachtete die beiden Pokémon, wobei ihr Blick eindeutig länger auf dem Nidorina liegen blieb. Gleichzeitig lauschte sie den Worten des Jungen, der ihr mitteilte, dass er noch ein Nidorino hatte. Ebenfalls ein Gift-Pokémon, doch angeblich konnte der Junge es nicht befreien, da er sonst ihr Skuntank angreifen würde. Das Nidorina kletterte darauf zu dem Jungen empor und schmiegte sich an ihn, doch schon kurz darauf fing der Junge an zu schluchzen und legte seinen Kopf auf seine Arme, die er zuvor auf dem Tisch abgelegt hatte. Er schien wirklich fertig mit der Welt zu sein und als ihr Skuntank zu ihr hoch sah und sie einen kurzen Blickwechsel hatte, seufzte Synodia. Sie war zwar nicht bekannt für ihre besonders freundliche Art, aber konnte sie einen jungen Gifttrainer wirklich in diesem Zustand lassen? Als es ihrer Schwester damals so schlecht gegangen war, hatte sie ihr auch geholfen. Auch wenn das natürlich nicht miteinander zu vergleichen war. »Ich will mir das Nidorino auch noch ansehen.« verkündete sie zunächst, vielleicht auch zum Teil, um dem Jungen nicht sofort zu geben, was er sich wünschte. Aber im Grunde hatte sie sich ja längst dafür entschieden, nicht nur ihm, sondern auch seinen Pokémon das Essen zu spendieren. Da war sie heute wohl mal nett! Oder so. »Aber du kannst ihnen erst einmal etwas zu Essen bestellen. Alles Weitere klären wir danach.« ließ sie dann ihre Entscheidung verlauten, mit einer ungewöhnlich sanften Stimme, als würde sie dem Jungen seine Angst nehmen und ihn beruhigen wollen. Und vielleicht war es ja tatsächlich so? Fest stand für sie aber, dass sie definitiv noch weitere Informationen aus ihm herausquetschen wollte. Beispielsweise seinen Namen oder auch die ganze Wahrheit über ihn. Sie war sich nach wie vor nicht sicher, ob er das alles nicht nur spielte, konnte es sich zum jetzigen Zeitpunkt aber auch nicht mehr vorstellen. Irgendetwas davon war echt. Ob es alles war, wusste sie nicht, aber sie war gewillt, die Wahrheit herauszufinden. Und wie funktionierte das am Besten? Indem man Vertrauen schaffte. Etwas, in dem Synodia nicht unbedingt gut war, aber sie konnte es ja mal versuchen. »Du kannst mich übrigens Synodia nennen. Verrätst du mir auch deinen Namen?« stellte sie sich also nun vor, immerhin war das immer die erste Hürde, die man nehmen konnte, um jemanden besser kennenzulernen. Und genau das stand nun auf ihrem Plan. Den Jungen besser kennen lernen, herausfinden, wo er gelogen hatte und was die Wahrheit war. Hatte er eigentlich keine Familie, an die er sich wenden konnte? Noch so eine Frage, deren Antwort sie in Erfahrung bringen wollte. Aber eines nach dem anderen, zunächst sollte er endlich sein Essen bekommen und sich wieder beruhigen. In diesem Zustand würde sie nämlich sicher keine Informationen über herausfinden.
- Gast
- Gast
Ähnliche Themen
» [3013] Frühlingserwachen
» [3013] Ein Wetttrinken mit Folgen
» [News] Juni 2017
» [Juni 3014] Im Wüstensand [beendet]
» [Juni 3015] Eine zündende Idee
» [3013] Ein Wetttrinken mit Folgen
» [News] Juni 2017
» [Juni 3014] Im Wüstensand [beendet]
» [Juni 3015] Eine zündende Idee
Forgotten Destiny :: Outgame :: » Kanalisation « :: Szenen
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten